Lüneburg, am Samstag den 26.04.2025

Zieht die Marketinggesellschaft ins Karstadt-Haus?

von Carlo Eggeling am 09.01.2024


Es ist die dritte Pleite binnen vier Jahren, wie geht es weiter für die Galeria-Karstadt? Eine Frage, die sich auch für Lüneburg stellt. Der Komplex zwischen Markt und Finkstraße gehört einer Gemeinschaft um den Lüneburger Unternehmer Jürgen Sallier. Wie die Branche selber fühlt auch er sich schlecht informiert: "Wir werden kurz gehalten und erfahren, was in den Nachrichten läuft und in der Zeitung steht." Eigentlich schreibe Karstadt gute Zahlen, höre man aus der Konzernzentrale in Essen, doch gleichzeitig sei es durch das verschachtelte und gerade zerbrechende Signa-Imperium von Eigentümer René Benko so, dass kein Geld fließe: "Wir haben für Dezember und Januar keine Pacht erhalten." Dabei ist Sallier dem Konzern in der Vergangenheit entgegengekommen, und hat auf Forderungen verzichtet -- um den Standort für Lüneburg zu erhalten.

Wie es weitergeht ist unklar. Eigentlich sollte das Haus hier nach dem Vorbild Kassel verkleinert, umgebaut und neu ausgerichtet werden. Vor Monaten war eine Delegation von der Ilmenau in die nordhessische Stadt gereist, um sich das Modell anzusehen. Neben Vertretern der Stadt und aus dem Haus Sallier war Marketingchefin Gitte Lansmann dabei. "Es sollte hier im Februar losgehen", sagt Sallier. Bereits vor Weihnachten habe der Konzern signalisiert, dass sich alles um drei Monate verzögern werde. Inzwischen stellt sich die Frage, ob es überhaupt so weit kommt.

Ziel der neuen Insolvenz sei es, so heißt es in den Nachrichten, Galeria-Karstadt von hohen Mieten zu entlasten: Häuser die zum Signa-Reich Benkos gehören, zahlen deutlich mehr als Häuser, die von anderen Unternehmen angemietet wurden. Spiegel online berichtet: "Galeria betreibt aktuell 92 Warenhäuser und beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 15.000 Menschen. Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern hatte erst Ende 2022 Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Im März 2023 stimmte die Gläubigerversammlung dem Insolvenzplan zu. Signa hatte für die Sanierung 200 Millionen Euro zugesagt, die in mehreren Tranchen bis 2025 fließen sollen, die ersten 50 Millionen dem Vernehmen nach im Februar."

Immobilien-Profi Sallier ist auf verschiedene Szenarien vorbereitet. Eins davon: Karstadt geht ganz. Das andere: Flächen werden abgetrennt. Mit der Marketinggesellschaft und der Stadt ist er seit längerem im Gespräch, dass sie in dem Komplex Büros einrichten können. Eine Entscheidung, ob es so kommt, soll in den kommenden Wochen fallen. Carlo Eggeling

Die Fotos (ca) zeigen Karstadt und Marketing-Chefin Melanie-Gitte Lansmann.

© Fotos: ca


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