Bezahlbares und gutes Wohnen in Lüneburg
am 21.04.2015Hohe Mieten, teure Renovierungsmaßnahmen und die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen – davor haben viele Menschen Angst. „Vor allem Rentner, Familien mit Kindern und Menschen mit geringem Einkommen fürchten, sich Mieten in zentralen Lagen nicht mehr leisten zu können und in die städtischen Randgebiete verdrängt zu werden“, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Hiltrud Lotze. Unter dem Motto „Soziale Stadt“ hatte sie den wohnungs- und baupolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Michael Groß, nach Lüneburg eingeladen.
„Die soziale Stadt ist das städtebauliche Leitprogramm der SPD. Damit wird die soziale Integration in strukturschwachen Stadt- und Ortsteilen in den Mittelpunkt gestellt und die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, von Wirtschaft und Verbänden aktiv gefördert. Die SPD hat die Bundesmittel für diese Art von Städteförderung in dieser Wahlperiode deutlich aufgestockt. Auch die Mietpreisbremse und Anreize für Neubau und Sanierungen haben wir beschlossen“, erklärte Hiltrud Lotze.
Auf der Agenda der beiden SPD-Abgeordneten standen das Gebiet Am Weißen Turm und der Stadtteil Kaltenmoor. „Für das Gebiet am Weißen Turm hat die Stadt einen Antrag zur Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt gestellt. Kaltenmoor wird bereits seit 1999 als Sanierungsgebiet gefördert“, erklärte die Lüneburger Stadtbaurätin Heike Gundermann. Sie zeigte Hiltrud Lotze und Michael Groß auch das Familienzentrum Plus der Diakonie. Dort gibt es die Kindertagesstätte St. Michaelis und Ma Donna, eine Anlaufstelle für junge Mütter die Beratung und Hilfe brauchen. In Kaltenmoor waren Hiltrud Lotze und Michael Groß im Kaffeehaus zu Besuch und sprachen mit der AWO über die Angebote vor Ort.
Abends stellten sich die beiden gemeinsam mit Oberbürgermeister Ulrich Mädge, Stadtbaurätin Heike Gundermann und SPD-Ratsfraktionsvorsitzenden und Vorsitzenden des Ausschusses für Bauen und Entwicklung, Heiko Dörbaum, den Fragen der Bürgerinnen und Bürger. In einem öffentlichen Gespräch wurde die soziale Stadt thematisiert.
„Für uns in Lüneburg heißt soziale Stadt bezahlbarer Wohnraum. Soziale Stadt ist aber auch der Erhalt der alten Stadtviertel, zum Beispiel in der Altstadt und am Wasserviertel. Dafür setzen wir uns schon lange ein“, sagte Ulrich Mädge. Dies unterstrich auch Michael Groß. „Ich finde es bemerkenswert, dass sich in Lüneburg schon sehr früh um sozial benachteiligte Stadtteile gekümmert wurde und dabei auf eine integrierte Stadtentwicklung geachtet wurde. Hier kämpft nicht jeder Stadtteil für sich alleine, sondern es gibt eine Verbindung zwischen den einzelnen Gebieten und die Mittel werden gerecht verteilt“, sagte er.
Aus dem Publikum kamen viele Anregungen und Hinweise für die zukünftige Arbeit. So unterstrich ein Rechtsanwalt des Mieterbundes die Angst der Menschen vor Altersarmut und steigenden Mieten. Eine Professorin machte auf die Pendler der Hansestadt aufmerksam, die auch ins soziale Leben mit einbezogen werden müssten. Und der Quartiersmanager aus Kaltenmoor verwies darauf, dass Förderprogramme oft zu spät ansetzten. „Soziale Stadt und Integration sind Daueraufgaben und das Konzept wird ständig weiterentwickelt. Das alles bringt uns umso weiter, wenn es an der Lebensrealität der Bürgerinnen und Bürger anknüpft. Deswegen sind die Anregungen des heutigen Tages sehr wichtig für uns“, sagte Hiltrud Lotze.
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