Lüneburg, am Mittwoch den 16.04.2025

Wo beginnt Politik? Initiative fühlt sich ungerecht behandelt

von Carlo Eggeling am 07.02.2025



Ist es eine Informationsschrift oder eine politische Werbung? Darum dreht sich eine Auseinandersetzung zwischen Anja Scheller von der Deutsch Everner Initiative Unser Wald bleibt und dem Bürgermeister der Samtgemeinde Ilmenau, Peter Rowohlt. Die BI möchte im Samtgemeindeblatt Ilmenau aktuell ihre Positionen darstellen. Anja Scheller sagt, es gehe um Fakten und eine Position, das habe mit Politik im engeren Sinne nichts zu tun. Rowohlt argumentiert dagegen.



Wie berichtet, sollen auf einem Areal Windräder gesetzt werden, das zu großen Teilen der Stadt Lüneburg über eine Stiftung gehört. Die Flächen liegen weitgehend auf dem Grund der Gemeinde Deutsch Evern. Während die Stadt und der Bauernverband Nordostniedersachsen, der die Anlagen betreiben möchte, sagen, der Eingriff in den Wald sei überschaubar, da die ökologische Bedeutung des Wirtschaftswaldes eben auch überschaubar ist, hält die BI gegen und findet, dass es nicht sein kann, Bäume für Windräder zu fällen. Bäume dienten unter anderem als Schutz gegen den Klimawandel.



Zurück zum Gemeindeblatt. Die BI wolle eine Entscheidung der Politik in ihrem Sinne, meint der Verwaltungschef, eben das sei ein politisches Anliegen. Dafür sei das Heft nicht der richtige Platz: "Wir haben in der Vergangenheit auch anderen Initiativen wie zum Thema Alpha E keine Veröffentlichungen eingeräumt." Er habe mit mehreren Gruppierungen im Rat gesprochen, die teilten seine Auffassung. Einen Termin der BI, die will an einem Moor entkusseln, also Pflanzen entfernen, die dort nicht hingehören, kündige man aber gern an.



Anja Scheller kann das nicht nachvollziehen. Sie sagt, andere Vereine und Gruppen könnten sich im Gemeindeblatt vorstellen, eben das wolle die Initiative auch.

Ein zweiter Punkt betrifft eine Informationsveranstaltung Mitte März, zu der die Samtgemeinde einlädt. Kommen sollen je ein Vertreter des Bauernverband als Betreiber und der betroffenen Gemeinde Deutsch Evern sowie der Stadt Lüneburg. Anja Scheller sagt, die solle bei einer Podiumsdiskussion die Kritiker allein vertreten, es gebe ein Ungleichgewicht. Sie wünscht sich an ihrer Seite jemanden von der Umweltschutzorganisation BUND, das verweigere Rowohlt.



Der wiederum erklärt, für Lüneburg komme Dezernent Markus Moßmann, der lediglich eine Stellungnahme abgeben, aber nicht auf dem Podium Platz nehmen wolle. Also säßen Frau Scheller lediglich zwei Interessenvertreter gegenüber. Er habe Anja Scheller so erlebt, dass sie ihr Anliegen gut vertreten könne.

Mutmaßlich dürften sich im Publikum Befürworter und Gegner der Windanlagen treffen -- es könnte an dem Abend turbulent zugehen.

Wer mehr über die Initiative erfahren möchte, findet im Netz unter Unser Wald bleibt weitere Informationen. Carlo Eggeling

Das Foto zeigt Mitglieder der Initiative Unser Wald bleibt.

© Fotos: ca


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