Wir erklären NS-Geschichte! Rundgänge von Schüler*innen-Guides für alle

von Gesundheitsholding Lüneburg GmbH am 25.10.2024

Lüneburg, 25.10.2024 - Wie kann ich mehr über den Krankenmord in Lüneburg erfahren? In Kooperation mit dem Gymnasium Herderschule gibt es bei der »Euthanasie«-Gedenkstätte Lüneburg zwölf Schüler*innen-Guides des 10. und 11. Jahrgangs, die Besucher*innen bei einem Rundgang über das heutige Klinikgelände Einblicke in die wechselvolle Geschichte des Ortes geben. Um dieses Angebot nicht nur Gruppen, sondern allen Interessierten zu ermöglichen, wird es jetzt erweitert.

Die »Euthanasie«-Gedenkstätte Lüneburg bietet ab sofort an jedem 1. Samstag im Monat um 11 Uhr offene Führungen mit Schüler*innen-Guides an. Vier Teams stehen bereit, am Samstag, 2. November 2024 geht es los. Der Rundgang dauert 60 bis 90 Minuten, Treffpunkt ist das ehemalige Badehaus am Wasserturm (Haus 34) auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik Lüneburg, Am Wienebütteler Weg 1, 21339 Lüneburg. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Angebot ist kostenfrei.

Im Nationalsozialismus gab es ab 1941 in der Lüneburger Heil- und Pflegeanstalt eine »Kinderfachabteilung«, in der mehr als 440 Kinder und Jugendliche Opfer der »Kinder-Euthanasie« wurden. Bald danach kamen auch Erkrankte mit ausländischer Herkunft gewaltsam ums Leben. Schon ab 1934 gab es Zwangssterilisationen, die durch das Lüneburger Erbgesundheitsgericht entschieden und im Städtischen Krankenhaus durchgeführt wurden. Nach 1945 ging das Sterben weiter und die Täter*innen wurden nie belangt.

Für alle, die tiefer in das Thema einsteigen möchten, bietet die Gedenkstätte weiterhin an jedem 3. Samstag im Monat um 11 Uhr einen dreistündigen Rundgang an, der auch einen Besuch des ehemaligen Anstaltsfriedhofes (Friedhof Nord-West) einschließt. Auch dafür ist keine Anmeldung erforderlich.

Kontakt:
www.pk.lueneburg.de/gedenkstaette | »Euthanasie«-Gedenkstätte Lüneburg gGmbH | info@gedenkstaette-lueneburg.de | Tel. 04131 60 20970.

© Fotos: Psychiatrische Klinik

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