Lüneburg, am Freitag den 25.04.2025

Viele der 4.690 Unternehmen im Kreis Lüneburg drücken sich vor Inflationsprämie

von Winfried Machel am 23.02.2023


Pressemitteilung

NGG Lüneburg kündigt „Frühjahr mit harten Runden fürs Lohn-Update an“

Viele der 4.690 Unternehmen im Kreis Lüneburg drücken sich vor Inflationsprämie

Gewerkschaft beklagt: „Immer weniger Power in der Lohntüte“



Gegen den „Rutsch-Effekt“ beim Euro in der Lohntüte: Rund 4.690 Unternehmen gibt es nach Angaben der Arbeitsagentur im Landkreis Lüneburg. „Ein Großteil davon drückt sich davor, ihre Beschäftigten in der Krise zu unterstützen: Extra-Geld gegen die Löcher, die die Inflation ins Portemonnaie reißt? – Fehlanzeige. Viele Chefs im Kreis Lüneburg machen um die Inflationsausgleichsprämie einen großen Bogen. Und das geht quer durch alle Branchen: von Bäckereien über Hotels bis zu Lebensmittelbetrieben“, sagt Steffen Lübbert von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Dabei sei die Prämie ein Instrument, das die Bundesregierung extra geschaffen habe, um die Härte der Krise abzufedern.

Für alle Beschäftigten im Kreis Lüneburg, die bislang leer ausgegangen seien, werde es höchste Zeit, einen „Inflationspuffer“ zu bekommen. Es gehe schließlich darum, den „Schwund bei der Kaufkraft wenigstens ein Stück weit aufzufangen“. Immerhin habe die Inflation auch im Januar mit einer Teuerungsrate von 8,7 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr für eine spürbare Belastung der privaten Haushaltskassen geführt. „Der ‚Rutsch-Effekt‘ vom Euro ist enorm. Monat für Monat steckt weniger Power in der Lohntüte“, so Steffen Lübbert.

Die NGG fordert Unternehmen im Kreis Lüneburg auf, sich „nicht vor der Inflationsausgleichsprämie zu drücken“: „Die Prämie von bis zu 3.000 Euro sollte genutzt werden. Sie kann auch in Etappen ausgezahlt werden. Wer noch keine Inflationsprämie bekommen hat, sollte beim Chef anklopfen. Ideal ist es natürlich, wenn ein Betriebsrat das erledigt“, so der Geschäftsführer der NGG-Region Lüneburg, Steffen Lübbert.

Es gehe dabei immerhin um effektive Einmalzahlungen, bei denen der Staat nicht mehr die Hand aufhalte: Für die Inflationsausgleichsprämie werden keine Steuern und Abgaben fällig – also keine Lohnsteuer, keine Abzüge für die Renten-, Kranken-, Pflege-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung.

Wichtig sei, dass es sich bei der Inflationsausgleichsprämie nicht um einen Ersatzlohn handele: „Für den fairen Lohn setzen sich die Gewerkschaften in Tarifrunden ein. Die Prämie ist eine Art finanzielles ‚Inflations-Pflaster‘, um das sich die NGG allerdings in etlichen Betrieben, aber auch bei den nächsten Tarifverhandlungen intensiv kümmern wird“, sagt Steffen Lübbert.

Der Gewerkschafter kündigte Lohnforderungen von „10 plus X“ Prozent an. Azubis müssten mindestens 150 Euro mehr pro Monat bekommen. Dafür werde sich die Gewerkschaft NGG in den kommenden Wochen am Tariftisch einsetzen: „In der Back- und Süßwaren-Industrie stehen Lohnverhandlungen bevor. Ebenso in der Milch-, Obst- und Gemüseindustrie“, so Lübbert. Von Harry Brot und DE-VAU-GE über Froneri Schöller, Mondelēz und Hochwald bis Eckes Granini und Uelzena – die NGG habe „große Namen auf der Lebensmittelkonzern-Liste“ und stelle sich auf „ein Frühjahr mit zähem Ringen am Tariftisch“ ein.

Beschäftigte, die Unterstützung bei der Inflationsausgleichsprämie benötigen oder mehr zu den bevorstehenden Tarifrunden erfahren wollen, können sich an die NGG Lüneburg wenden: (04131) 42 146-10 | region.lueneburg@ngg.net.

© Fotos: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)


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