VIDEO der Hohnstorfer Eiswette _ „De Elv, de geiht!“
von Hajo Boldt am 08.01.2024Um 11.35 Uhr verkündeten am Sonntag die beiden Wettpaten, Eckhard Panz und Thomas Lohmann laut und deutlich allen Anwesenden: „De Elv geiht!“
Die traditionelle Eiswette fand dieses Jahr nicht auf der vom Hochwasser überschwemmten Elbbuhne statt, sondern erstmals auf dem 600 Meter elbaufwärts gelegenen schnee-geräumten Campingplatz. Pünktlich um 11 Uhr waren die geladenen Gäste mit Zylinder und schwarz bekleidet in Dreierreihe angetreten. Vorneweg und flankiert vom Bürgermeister Dirk Lindemann (CDU) waren u.a. zur Eiswette gekommen:
Bundestagsabgeordneter Jakob Blankenburg (SPD) und der Landtagsabgeordnete Detlev Schulz-Hendel (Grüne). Gefolgt von Samtgemeindebürgermeister Laars Gerstenkorn, der stellvertretenden Lüneburger Landrätin Dr. Inge Voltmann-Hummes und dem neuen Bürgermeister von Lauenburg Thorben Brackmann, Hohnstorfer Ratsmitgliedern und Vertretern von Feuerwehr und der Neu Darchauer Eiswette, deutlich erkennbar am weißen Schal. Bürgermeister Dirk Lindemann begrüßte die Gäste und Zuschauer und kam auf ein Dauerthema zu sprechen: „Ich schaue mal rüber zu unserer Elbbrücke aus den 50er Jahren. Wunderschön. Neben dieser Elbbrücke plant das Land Schleswig-Holstein – links oder rechts davon – eine Elbquerung. Die Ratsmitglieder lässt dabei das blöde Gefühl nicht los, dass bei den Planungen die niedersächsischen Interessen denen der schleswig-holsteinischen untergeordnet sind.“ Für die wolle sich Blankenburg, wie er sagte, einsetzen.
Jakob Blankenburg dankte allen, die uns vor dem Hochwasser schützen. Auch den vielen Ehrenamtlichen, die in den vergangenen Wochen in den Nachbarkreisen unterstützt haben. Die Situation zeigt uns, dass in Niedersachsen mehr für den Hochwasserschutz getan werden muss. Es muss schneller und mehr investiert werden. Und dafür ist Blankenburg an eurer Seite.
Die Spannung unter den Anwesenden stieg, als man statt der beiden Wettpaten, gewöhnlich auf dem Wasser der Elbe kommend, nur entfernt landseitig einen Trecker vorbeifahren sah. Der kam gekonnt rückwärts mit Anhänger einparkend dann auch in Gestalt von Eckard Panz vorgefahren. Passend zum aktuellen Thema Hochwasser war der Trecker mit „wertvoll wie Gold“-Sandsäcken beladen. Enttäuscht bemerkte Panz, dass sein Kollege Thomas es wohl nicht geschafft habe. Doch als er den Anhänger abkippte, rutschte und tauchte sein Wettpate Thomas Lohmann plötzlich mit von der Ladefläche her fallend auf. Mit Buddel statt Fernrohr in der Hand und noch etwas verschlafen, hatte er einen Sandsack auf den Kopf bekommen und war Teil der Sandsack-Ladung geworden. Eine tolle Idee für eine filmreife Szene und eine Eiswette, die auch der NDR festhielt.
Panz und Lohmann erklärten, sie hätten die Sandsäcke für die Menschen in Hohnstorf mitgebracht, aber auch für die in Lauenburg, die Nachbarn auf der anderen Elbseite. „Dort hat sich seit dem letzten Hochwasser ja nicht viel getan. Obwohl die Politik das versprochen hat. Die Altstadt ist weiterhin komplett ungeschützt.“
Das Ergebnis der Eiswette, trotz Minustemperaturen, stand auch dieses Mal eigentlich schon vorher fest und wurde nach besonders gründlicher Absuche der Elbe mit zwei Fernrohren von beiden dann auch extra begannt gegeben: „De Elv, de geiht!“
Bei weiteren Gesprächen im Zelt oder am Lagerfeuer konnten sich die Zuschauer und Gäste mit Fischbrötchen und heißen Getränken aufwärmen.
Die Wetteinsätze gehen zum guten Zweck an die Hohnstorfer Jugend.
Text/Fotos: Hajo Boldt
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