Unternehmer Felix Manzke verteidigt Pläne für modernes Betonmischwerk trotz Bürgerprotesten&quo
von Carlo Eggeling am 04.10.2024"Zwischen Protest und Wirtschaftlichkeit: Unternehmer Felix Manzke verteidigt Pläne für modernes Betonmischwerk trotz Bürgerprotesten"
Eigentlich hat Felix Manzke mit Weitblick gehandelt. Der Geschäftsführer der gleichnamigen Unternehmensgruppe hat im geplanten Gewerbegebiet zwischen Landwehr, Autobahn und alter B4 2021 ein Areal gekauft, um dort ein Betonmischwerk zu errichten. Bekanntlich gibt es dagegen Protest, die Bürgerinititative Pro Papenburg hält dagegen, fürchtet Dreck, Lärm, mehr Verkehr und eine Gefahr für den Schulweg an der Bernsteinstraße zwischen Landwehrweg und dem Dorf Ochtmissen.
Der Unternehmer und sein technischer Leiter, Hendrik Hilmer, erklären ihre Pläne. Ein bestehendes Mischwerk im Hanseviertel muss in absehbarer Zeit schließen. Am neuen Standort soll eine moderne Anlage entstehen. "Es handelt sich um ein geschlossenes System", sagt Hilmer. Das bedeute, dass kein Sand und Staub austrete. "Von einem Acker wird mehr Staub aufgewirbelt", sagt Hilmer. Im Vergleich zu älteren Anlagen schaffe es die neue Technologie überdies, dass bei der Herstellung nur noch die Hälfte an Wasser verbraucht werde.
Manzke betreibt mit seinen Firmen rund 40 Betonwerke, die liegen durchschnittlich rund 30 Kilometer voneinander entfernt. In der Region verfüge er über "Außenstellen" in Dahlenburg, Schwarzenbek und Winsen. Das habe logistische Gründe. Beton müsse binnen 90 Minuten verarbeitet sein. Daher auch der Standort nahe von Autobahn und Ostumgehung: Die Fahrer seien dort schneller, als wenn sie durch die verstopfte Stadt fahren müssten. Das spare Lkw ein, das reduziere Schadstoffe und Treibstoffverbrauch.
Die Anwohner, auch im nahe Bardowick, befürchten eine Zunahme des Verkehrs. Manzke verweist auf die Relation: 18 000 Fahrzeuge seien auf der alten B4 täglich unterwegs. Er rechne in der Regel mit 60, 80 vielleicht 100 Lkw-Ladungen. Nicht einmal zehn Prozent würden nach bisheriger Erfahrung Richtung Bardowick fahren, macht sechs bis zehn. Zum Thema Schulweg meint der Firmenchef, dass der Fahrradweg auf geeignete Weise verlegt und durch z. B. Barrieresteine geschützt werden könne.
Das Volkstorfer Unternehmen setzt nach eigenem Empfinden auf Transparenz. Ochtmissens Ortsbürgermeister Jens-Peter Schultz, das Lüneburger Rathaus und auch die Politik der Samtgemeinde Bardowick habe man über die Pläne informiert, zudem habe man Stellung bei einer Bürgerversammlung genommen. Auch wenn die Firma ihren Bauantrag zurückgezogen hat, "halten wir daran fest", sagt Manzke. Manzke präzisiert: „Der Bauantrag wird nach Paragraf 35, Bauen im Außenbereich, zugunsten des Bauens auf Grundlage des geplanten B-Plans fortgeführt. Gutachten zu Umwelt- und Verkehrsfragen, die der Betrieb schon im vorigen Verfahren eingereicht habe, könne man auch für das B-Plan-Verfahren nutzen.
Der Unternehmer macht auf die wirtschaftliche Lage der Bauwirtschaft aufmerksam. Bekanntlich haben Handwerker beim Bau von Häusern und Wohnungen mit Einbrüchen zu kämpfen. Ein Zulieferer wie die Volkstorfer spüre das. Es gelte, noch mehr auf Kosten zu achten, um die Belegschaft zu halten.
Kommentare
Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.