Lüneburg, am Sonntag den 27.04.2025

Tore öffnen

von Christiane Bleumer am 25.04.2017


Stolz präsentieren sie das Modell des Lüneburger Reformationstores. Ab Samstag laden Pastor Eckhard Oldenburg, Superintendentin Christine Schmid, Pastor Ingo Reimann und Pastorin Silke Ideker dazu ein, durch das Original hindurch zu gehen.

Vor 500 Jahren schlug der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche und bildete damit den Auftakt der Reformation. Es war ein Ereignis mit weltgeschichtlicher Bedeutung, das sich hier in Deutschland abspielte.

Daher feiert man im evangelisch geprägten Lüneburg das Lutherjahr mit zahlreichen Veranstaltungen, die heute, 25. April, auf einer Pressekonferenz vorgestellt wurden. Augenfälligstes Symbol ist das Reformationstor direkt vor der Lüneburger St. Johanniskirche am Sande. "Hier haben wir sichtbar in Szene gesetzt, dass Martin Luther Tore geöffnet hat, die die Menschen zu neuen Sichtweisen geführt haben", erläutert Superintendentin Christine Schmid den tieferen Sinn des Tores. Bilder von Lucas Cranach schmücken das Tor und verdeutlichen, wie dieser Nachbar Luthers in Wittenberg auch in seinen Bildern die neuen reformatorischen Gedanken umsetzte. So sei Jesus bei ihm weniger als Weltenherrscher sondern vielmehr ein dem Volk zugewandter Mensch dargestellt, so Christine Schmid. Die Torflügel sind dagegen mit großformatigen Bildern eines zeitgenössischen Künstlers geschmückt. Im Zusammenspiel dieser beiden Künstler sollen all die Veränderungen, die durch die Reformation angestoßen wurden, sinnlich erlebbar werden, wenn man das Tor durchschreitet, so das erklärte Ziel der Aktion.

Viele weitere Veranstaltungen laden die Menschen in der Stadt und im Landkreis Lüneburg ein, das 500-jährige Reformationsjubiläum mit zu feiern. "Dabei wollen wir nicht nur zurückblicken, sondern vor allem mit den Menschen ins Gespräch kommen", hofft Pastorin Silke Ideker. Und auch Pastor Eckhard Oldenburg will viele Denkanstöße geben. "Kirche & Wandel" sind die Aktionen in der St. Nicolai Kirche überschrieben, die ab 28. Mai beginnen. Das Besondere: Die Kirche im Wasserviertel wird bis zum 25. Juni komplett von den Bänken freigeräumt. "Das ist ein Versuch, Gott in der Kirche mit allen Sinnen neu erleben zu können", erläutert der Pastor. Es soll gepicknickt, getanzt und gesungen werden in St. Nicolai. Dazu gibt es Konzerte, Klanginstallationen, liturgische Abende und andere besondere Aktionen. Die anderen beiden Stadtkirchen folgen mit abwechslungsreichen Programmen, die bis in den September hinein stattfinden, bevor ein großes Glockenläuten am 31. Oktober um genau 15.17 Uhr den 500. Tag der Reformation auch klanglich erlebbar macht.

© Fotos: Bleumer


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