Shop, Café, Hotel? Neue Pläne an der Bardowicker Straße
von Carlo Eggeling am 05.12.2023
Die Bardowicker Straße sieht in Teilen ein wenig abgewetzt aus, das könnte sich bald ändern -- in das leerstehende Günsche-Haus und das daneben liegende Hotel Scheffler soll neues Leben einziehen. "Es gibt Interessenten, wir führen Verhandlungen", sagt Patrick Sawert, einer der Chefs von Hansestadt-Immobilien, die beide Objekte im Angebot hat. Es könne sein, dass die Erdgeschosse beider Häuser quasi zusammengefasst werden, um sie gastronomisch zu nutzen. Doch auch ein Shop-Konzept sei denkbar. Wer die Interessenten sind, verrät Sawert nicht. Nur so viel: "Es gab erste Begehungen."
Das Hotel Scheffler zählt seit Generationen zur heimischen Gastronomie. Gab es lange Jahre ein Restaurant, führen die aktuellen Pächter, die Familie Reinhardt, das Haus als Hotel garni. Ende des Monats hören sie auf. Sie bestätigt das Ende des Vertrages , möchte aber keine Stellung nehmen.
Der Auszug ist die Voraussetzung für die umfangreichen Sanierungen und Umbauten, sagt Patrick Sawert. Im Bestand sei das kaum möglich. Bekanntlich steht auch das benachbarte Gebäude seit mehr als einem Jahr leer. Günsche-Inhaberin Marlén Hagemann ist vor einem Jahr umgezogen an die Schröderstraße — auch weil ein Umbau aufgrund der Bausubstanz nicht lohnte.
Beide Gebäude gehören einem Immobilienunternehmer aus dem Landkreis. Dem war klar, dass er in den Komplex investieren muss, der sich bis zur Koltmannstraße zieht. Gerade der Brandschutz sei eine Herausforderung, denn da geht es unter anderem um Fluchtwege. Konzeptionell und vom Arbeiten her sei manches einfacher umzusetzen, wenn man mit beiden Gebäuden planen könne, sagt Sawert. Selbstverständlich spielt auch der Denkmalschutz eine Rolle.
"Gespräche mit der Stadt und Architekten laufen dazu seit längerem", sagt der Immobilienfachmann. Doch bevor alles umgesetzt werde, müsse feststehen, wer als künftiger Mieter einziehe. Denn wenn klar ist, was in den Räumen passieren solle, könne man passgenau planen und bauen. Unter den Interessenten sei auch eine Hotelgesellschaft, insofern dürfte das Haus mit derzeit 17 Zimmern wohl weitergeführt werden. Bestehende Wohnungen im Günsche-Komplex sollen erhalten bleiben.
Wann es losgeht, stehe noch nicht fest. Bei der Bauzeit gehe man von mehreren Monaten aus. Angaben zu den erwarteten Kosten gibt es nicht. Sawert, der mit seinem Partner und Mitarbeitern an der Bardowicker Straße, arbeitet, wünscht sich, dass die Straße als ganzes wieder attraktiver wird. Der Leerstand tue dem Bereich in Richtung Markt nicht gut. Carlo Eggeling
Die Fotos zeigen, wie sich die Häuser entwickelt haben. Sie entstanden 2015, 2020, 2022 und aktuell.
Kommentare
Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.