Pressemitteilung:Aufweitung der Dahlenburger Landstraße weder sinnvoll noch notwendig
von VCD Elbe-Heide am 14.03.2025Pressemitteilung:
Aufweitung der Dahlenburger Landstraße weder sinnvoll noch notwendig
Lüneburg, 13. März 2025
Die Dahlenburger Landstraße ist eines der größten Bauprojekte der Stadt. Die Baumaßnahme soll 3-4 Millionen Euro kosten und die Bauarbeiten sollen noch bis länger als Mitte 2027 andauern. Während Teile des Bauvorhabens sinnvoll und notwendig sind (Kanalbauarbeiten, Fernwärmenetz), gibt es auch Anteile, die aus Sicht des VCD Elbe-Heide anders hätten geplant werden sollen. Die Dahlenburger Landstraße soll wesentlich aufgeweitet werden, um Platz für Fuß- und Radverkehr, vor allem für eine weitere Autospur zu schaffen. Das hat der VCD Elbe-Heide bereits 2024 im Ausschuss für Mobilität kritisiert.
„Die Dahlenburger Landstraße steht exemplarisch dafür, dass Verkehrsplanung grundsätzlich umsteuern muss. In Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrise kann nicht mehr weitergebaut werden wie in den vergangenen Jahrzehnten. Statt Neubau und Ausweitung von Straßen, braucht es eine Umverteilung der vorhandenen Verkehrsflächen“, sagt Jonas Korn vom VCD Elbe-Heide.
Bereits heute ist die Dahlenburger Landstraße eine stark autozentrierte Straße. Es gibt wenig Bäume, wenig Platz für Fuß- und Radverkehr und keine durchgängige Busspur. Ein Umbau im Sinne der Verkehrswende ist also sinnvoll. Der Plan, der jetzt jedoch umgesetzt wird, sieht statt einer durchgängigen Busspur eine weitere Autospur als Abbiegespur sowie eine massive Erweiterung des Straßenquerschnitts vor. Dafür soll eine Böschung teilweise abgetragen und viele Bäume sollen gefällt werden.
„Mehr Platz für Fuß- und Radverkehr hätte ressourcenschonend durch die Einrichtung einer Umweltspur (Bus und Rad) bergab erreicht werden können, statt dafür die Straße zu verbreitern“, sagt Jonas Korn vom VCD Elbe-Heide.
Durch die geplanten und in Umsetzung befindlichen Bauvorhaben, wird die Straße noch attraktiver für den Autoverkehr und noch abweisender für den Fuß- und Radverkehr. Bereits heute gibt es dort im Sommer kaum Schatten und es eine starke Belastung mit Luftschadstoffen und Lärmemissionen.
Diese Maßnahmen werden mit einem städtebaulichen Vertrag begründet, der 2020 mit den Investoren des ehemaligen Lucia-Geländes geschlossen wurde. Im April 2024 wurde mit Verweis auf diesen Vertrag begründet, dass eine weitere Autospur als Abbiegespur auf der Dahlenburger Landstraße notwendig sei.
In der Sitzung des Ausschusses für Mobilität am 11.03.2025 hat der anwesende Investor, der zuständig für die Geschäfte ist, die sich auf dem ehemaligen Lucia-Gelände ansiedeln wollen, zu Protokoll gegeben, dass für die investierenden Unternehmen die Aufweitung des Straßenquerschnitts und die Herstellung einer weiteren Kfz-Spur keine Rolle spielt. Hier wäre also ein Nachverhandeln der Verwaltung möglich gewesen und damit wäre potentiell viel Bauzeit, aber auch viel Geld gespart worden, das in verkehrswende-konforme Projekte fließen könnte, statt Lüneburg noch autogerechter umzubauen.
Die Notwendigkeit einer Verkehrswende ist mittlerweile allgemein anerkannter planerischer Konsens. Die entsprechenden Regelwerke empfehlen Maßnahmen, die zugunsten des Umweltverbunds (Fuß, Rad, ÖPNV) und zuungunsten des Kfz-Verkehrs sind, um klimagerechtere, aber auch ruhigere, sicherere, schadstoffärmere und allgemein lebenswertere Orte zu ermöglichen.
Es ist nicht zu spät. Noch haben die Bauarbeiten an den entscheidenden Stellen noch nicht stattgefunden, sodass hier ein Umsteuern entsprechend der von der Politik und Verwaltung selbst gewählten Ziele noch möglich wäre.
Hintergrundinformationen:
Protokoll des Mobilitätsausschusses vom 17.04.2024: https://ratsinfo.stadt.lueneburg.de/bi/to020.asp?TOLFDNR=55434
Vorlage des Tagesordnungspunkts zur Dahlenburger Landstraße in der Sitzung des Mobilitätsausschusses am 11.03.2025: https://ratsinfo.stadt.lueneburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=11977
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am 15.03.2025 um 11:29:03 Uhr