„Let's twist again-let’s beat again!“

von Hajo Boldt am 21.01.2024

„Let's twist again-let’s beat again!“

Zurück in die sechziger Jahre, mitten in die Zeit des Wirtschaftswunders und dessen „Beat“-Musik.

Wer wieder in diese Zeit eintauchen will, ist dazu jetzt bestens in der Lüneburger Kulturbäckerei aufgehoben. Zum genaueren Studium sollte man viel Zeit mitbringen, denn die Ausstellung ist ein Gigant der Erinnerungskultur. 

Allein, was der Kurator der Ausstellung, der 1947 in Uelzen geborene Ulf Krüger zusammengetragen hat, ist, weil nur noch selten zu finden und aufbewahrt, äußerst sehenswert. Krüger ist Musiker, Maler, Grafiker, Texter, Komponist, Produzent, Autor und Manager in einer Person. Allein das ist vielversprechend. Zusammen mit Geschäftsführer Carsten Junge von der Lüneburger Sparkassenstiftung ist hier abermals eine Ausstellung gelungen, die das Publikum nur so anzieht. Volles Haus, das heißt natürlich Kulturbäckerei, schon am Samstag bei der Eröffnung. Eine Kostprobe dazu auch im übervollen Theaterraum, mit großer alter Musiker Beat- Besetzung,
u.a. mit Jörn Christoph „Django“ Seelenmeyer, seines Zeichen Produzent und Musikverleger. Bei der Vernissage am Banjo zusammen mit weiteren Gitarristen, u.a. Ralph Tegeler, der eine Vielzahl von Fotos aus den sechziger Jahren, den Zeiten des Lüneburger Star-Palastes mit ausstellte. Dank seines Vaters, der als Fotograf seinen Musiker-Sohn auf der Bühne festhielt.

Zurück zu Ulf Krüger:

Nach Studium der Freien Kunst an der HFBK Hamburg, Buch-und Zeitschriftenillustrationen sowie LP-Cover und Cartoons u. a. für Henning Veske, Lonzo, Lonnie Donegan und Gottfried Böttger. (Gründungs-)Mitglied der Gruppe Leinemann. 
Er fordert schließlich auch Carsten Junge auf, in der Beat-Runde (Musikstil: Skiffle) am Waschbrett Platz zu nehmen.
Der „Beatschuppen“ ist nun übervollzählig und musikalisch perfekt. Vielleicht gibt es noch einmal mehr davon?

Wieder zurück zu Ulf Krüger, der jetzt vom Schlagzeug zur Gitarre gewechselt ist und dem Carsten Junge das Waschbrett überlassen hat.
Allroundtalent Krüger ist auch Repräsentant von Astrid Kirchherr und Klaus Voormann. Beteiligt an Beatles Anthology und Backbeat. Ferner Initiator des Beatles-Platzes und der Beatlemania in Hamburg. Knapp 10 Jahre Künstlerischer Leiter für den John Lennon Talent Award. Mehr geht eigentlich nicht!

Krüger lebt und arbeitet in Hamburg. 

Auch der Prospekt zur Ausstellung „BEAT! Star-Club. Star-Palast. Beat Band Ball“ in der Kunsthalle Lüneburg in der KulturBäckerei ist eine Zeitgeistreise durch die Swinging Sixties. Anhand großartiger Fotos und sensationeller Zeitdokumente erzählt sie auf eindrucksvolle Weise die Entstehungsgeschichte dieser mitreißenden „neuen“ Musik und des damit verbundenen neuen Lebensgefühls. Die Junge Generation der 60er Jahre nimmt sie an und lässt sie bis heute nicht mehr los. Der Beat war nicht
mehr aufzuhalten. Klubs und Bands schießen wie Pilze aus dem Boden. Auch in der Provinz.

Ulf Krüger beschreibt das so: „Plötzlich erklingt die neue Musik in ehemaligen Tanzcafés, in Dorfsälen und eigens für sie geschaffenen
„Beat-schuppen". In Lüneburg ist es der Star-Palast, in Uelzen gibt es den Beat Band Ball. Im Hamburger Amüsierviertel St. Pauli und insbesondere im Star-Club finden die Beatles und andere zukünftige Stars ihr Sprungbrett zum Weltruhm.“

Die KUNSTHALLE LÜNEBURG IN DER KULTUR

BÄCKEREI,
Dorette-von-Stern-Str. 2 ist geöffnet von:

Mo-Fr: 10-18 Uhr | Sa & So: 11-17 Uhr.

Wer den Artikel bis hierhin gelesen hat, wird sich vielleicht schon bald, das

heißt bis zum Ende der „Beat“-Ausstellung am 01. April 2024 hier
wiederfinden.

Come on everybody! Letś „Beat“ again!

Text/Fotos:

Hajo Boldt

© Fotos: Hajo Boldt

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