Karstadt Lüneburg bleibt erhalten, schrumpft aber
von Carlo Eggeling am 13.03.2023Karstadt Lüneburg bleibt erhalten. Aber der Konzern nutzt künftig weniger Flächen, die werden anders belegt. Das bestätigt der Miteigentümer den Komplexes, der Lüneburger Unternehmer Jürgen Sallier, gerade (Stand 15 Uhr). Galeria Karstadt Kaufhof schließt nach Informationen mehrerer Medien 52 Filialen, baut gut 4000 Stellen ab. Es gibt zwei Termine für die Schließungen.
Für Lüneburg haben Sallier und seine Partner über Monate verhandelt. Schon vor gut zwei Wochen war der Lüneburger Immobilenfachmann guter Dinge, Karstadt an der Ilmenau halten zu können. Nun ist alles konkreter. Demnach gibt der Konzern das alte Weinhaus an der Ecke Münz- und Finkstraße ab. Gleiches gilt für Flächen an der Bäckerstraße. Die werden aber in absehbarer Zeit wieder belegt. "Da kommt Gastronomie rein", sagt Sallier. Es gebe mehrere Interessenten, auch zu Besichtungen habe man sich bereits getroffen. Namen will er noch nicht nennen, aber klar ist: kein Lüneburger Wirt, sondern eher eine Kette. Man stimme sich mit Karstadt ab, das eigene Karstadt-Lokal solle nach bisherigem Stand erhalten bleiben.
Der Konzern wackelt seit mehr als einem Jahrzehnt. Wie schauen die Lüneburger Perspektiven aus? "Wir haben einen sehr langfristigen Mietvertrag geschlossen", gibt sich Sallier optimistisch. Vorbild sei Kaufhof Kassel. Der Standort gilt als Modell für den gesamten Warenhauskonzern. Vor zwei Jahren verkleinerte die Geschäftsführung zwar Flächen, holte aber regionale Anbieter ins Haus, baute um und stockte die Mitarbeiterzahl um 50 auf 160 Kollegen auf. Das ist bei der Lokalzeitung HNA nachzulesen. Ähnliches schwebt Sallier und nach seinen Worten auch dem Management vor: "Es liegt eine Verpflichtung vor in einem Zwei-Jahres-Zeitraum zu investieren." Frische Gastronomie passe da gut ins Konzept: "Die bringt zusätzlichen Traffic."
Zudem bedeutet dieser Weg: nicht noch mehr Leerstand in der Innenstadt. Allein an der Bäckerstraße steht mehr als ein halbes Dutzend Läden leer. Sallier glaubt, das Warenhaus-Konzept "hat eine Chance, aber es muss frischer werden": Ein Beispiel sei das ebenfall zum Konzern gehörende Alsterhaus in Hamburg. Das ist allerdings sehr exklusiv, große und namhafte Marken sind dort vertreten." Carlo Eggeling
Das Magazin Business Insider veröffentlicht, welche Standort der Warenhaus-Konzern aufgibt:
Die Das ist die Liste mit den Filialen, die bis zum 30. Juli 2023 geschlossen werden sollen:
Celle, Coburg, Cottbus, Duisburg, Erlangen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamburg-Wandsbek, Hamburg-Harburg, Leipzig Neumarkt, Leverkusen, München Bahnhof, Neuss, Nürnberg, Nürnberg-Langwasser, Offenbach, Paderborn, Regensburg Neupfarrpfalz, Saarbrücken, Siegen, Wiesbaden.
Das ist die Liste mit den Filialen, die bis zum 31. Januar 2024 geschlossen werden sollen:
Bayreuth, Berlin-Charlottenburg, Berlin-Müllerstraße, Bielefeld, Braunschweig, Bremen, Darmstadt, Dortmund, Düsseldorf Schadowstraße, Essen, Esslingen, Frankfurt Zeil, Hanau, Heidelberg Bismarckplatz, Hildesheim, Kempten, Krefeld, Leonberg, Limburg, Lübeck, Mönchengladbach, Oldenburg, Pforzheim, Reutlingen, Rosenheim, Rostock, Schweinfurt, Siegburg, Stuttgart-Eberhardt-Straße, Viernheim, Wuppertal.
Kommentare
am 13.03.2023 um 16:58:19 Uhr
am 13.03.2023 um 17:15:47 Uhr
Die Schuldigen in den oberen Etagen jedoch kommen dabei wieder mal gut weg.
Schrecklich!
am 14.03.2023 um 09:43:11 Uhr
Und selbst wenn: ein weiter so, wird nicht möglich sein... Bei dem Sortiment und dem Service, bitte endlich das Konzept ändern! Und Änderung heißt nicht nur Augenwischerei wie jetzt beschrieben: Verkleinern und etwas Umsortieren, sondern Umbau mit einem tragfähigem Konzept.
am 14.03.2023 um 17:05:28 Uhr