Lüneburg, am Montag den 28.04.2025

Jakob Blankenburg soll‘s machen

von Carlo Eggeling am 25.09.2024


Für die CDU treten bei einer Abstimmung am Freitag vier Kandidaten an, die in den Bundestag möchten, bei der SPD voraussichtlich nur einer: Jakob Blankenburg. Die Vorstände der SPD in den Unterbezirken Lüneburg und Uelzen/Lüchow-Dannenberg unterstützen den 27-Jährigen.
Vor drei Jahren hatte der gebürtige Bienenbüttler den Wahlkreis 37 Lüchow-Dannenberg - Lüneburg direkt gegen den CDU-Mann Eckhard Pols gewonnen. Er war der jüngste Abgeordnete, der ein Direktmandat errungen hatte. Dass er nun dieses Votum erhält, zeigt, wie gut der Abgeordnete inzwischen in der Partei verankert ist. Blankenburg besucht regelmäßig Organisationen, die der SPD zumindest zugewandt sind, darüber hinaus kommt er zu Arbeitseinsätzen in Betriebe, dazu ist er bei zig Veranstaltungen zu Gast -- alles in beiden Landkreisen. Das vermarktet er auf Social media-Kanälen wie Facebook und Instagram. Er lädt Bürger nach Berlin ein, auch die, welche die Politik bislang weniger im Blick hatte wie den Schwulen Heidekönig.

Er schafft es, ebenso ältere und konservative Sozis wie junge Leute für sich einzunehmen. Im vergangenen Bundestagswahlkampf standen die Jusos engagiert an seiner Seite. Aus dem damaligen Kreis sind Wegbegleiter geblieben, die Positionen in seinem Büro und in der Partei einnehmen. Gut, um sich zu verankern, klug um eine solide Basis zu bilden. So wie im Hintergrund in der lokalen CDU einige versuchen, die Partei neu auszurichten, ist es ähnlich in der SPD.
Blankenburg und seine Mitstreiter arbeiten an inhaltlichen Konzepten, zusätzlich laden sie zu Diskussionforen, gern mal mit Wirtschaftsminister Lies, ein, um die Partei interessant zu machen. Blankenburg ist auch in der Hauptstadt fleißig, er holt Berliner Geld nach Lüneburg, gerade heute schickte sein Büro eine Mitteilung zum Ostpreußischen Landesmuseum: Der Bund übernimmt im Rahmen der "KulturInvest"-Förderung die Hälfte der insgesamt anfallenden Sanierungskosten in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro. Nur eins von mehreren Beispielen.
Voraussichtlich im kommenden Jahr wählt das Land einen neuen Bundestag. Wie sieht es in Lüneburg aus?

Die Grünen haben es bislang nicht geschafft, den Wahlkreis direkt zu holen. Zwar sitzt Julia Verlinden seit 2013 für die Region im Bundestag und ist dort gar stellvertretende Fraktionsvorsitzende, doch den meisten Menschen in der Region dürfte sie eher selten aufgefallen sein. Gleichwohl besitzen die Grünen in der Region eine feste Wählerschaft.

Schickt die die CDU möglicherweise den Neetzer Marco Schulze -- ihm werden intern gute Chancen zugebilligt -- ins Rennen, muss der sich bekannt machen. Allerdings bleibt die Stimmung so wie heute, sieht es bundesweit für die Christdemokraten recht gut aus. Das schenkt einem lokalen Vertreter gewissen Rückenwind.
Heben die Sozialdemokraten Blankenburg am 23. November in Lüchow aufs Schild, hat er durch seine Zeit in Berlin vielleicht einen Vorteil, aber einfach dürfte es nicht werden.

Dazu kommt für alle die Frage nach einem guten Listenplatz. Der ist noch wichtiger als in der Vergangenheit, da die Wahlrechtsreform die Zahl der Mandate begrenzt. Dazu sehen sie einen Verzicht auf die bisherige Zuteilung Sogenannte Überhang- und Ausgleichsmandate werden gestrichen. Dies könnte dazu führen, dass künftig nicht alle Direktkandidaten, die in ihrem Wahlkreis die meisten Erststimmen erhalten, in das Parlament einziehen. Carlo Eggeling

© Fotos: SPD


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