Lüneburg, am Freitag den 25.04.2025

Frühbetreuung — Warten auf eine Lösung oder das Aus

von Carlo Eggeling am 21.04.2025



Seit Monaten gärt es an der Hermann-Löns-Schule, Anfang Februar war bekannt geworden, dass die Verwaltung eine Vorschulgruppe und die Frühbetreuung von 7 bis 8 Uhr für Kinder zum 1. August streichen will. Erzieher und Eltern hatten nach eigener Aussage eher zufällig davon erfahren. Nach Protesten hatte Fachbereichsleiterin Jutta Bauer im Schulausschuss eingeräumt, dass die Kommunikation schlecht gelaufen sei und man das Angebot eventuell um ein Jahr verlängern könne. Zwei Monate später liegt noch keine Lösung vor. Das ergab eine Anfrage im Rathaus. Im Grimm heißt es aus der Schule und ihrem Umfeld: "Das war wohl nur heiße Luft."

Recherchen von LA ergaben: Vor etwa zehn Tagen hatte die Sozialverwaltung erklärt: "Der Frühdienst läuft weiter." Das solle die Leitung des Horts Eltern mitteilen. Kurz darauf sei dann ein Anruf aus dem Sozialdezernat erfolgt: "Auf keinen Fall E-Mails herausschicken. Es gibt doch noch offene Fragen." Man melde sich umgehend. Die Tage zogen ins Land, bis Ostermontag soll sich niemand mehr bei den Betreffenden gemeldet haben: "Wir hängen in der Luft."

Das deckt sich mit der Recherche von LA. Ursprünglich hatte es auf Nachfrage bei der städtischen Pressestelle geheißen, man präsentiere vor Ostern eine Lösung, sei im Gespräch mit den zuständigen Landesbehörden, kurz darauf dann eine neue E-Mail: Es dauere noch, die neue Sozialdezernentin Gabriele Scholz wolle nach Ostern Stellung nehmen.

Aus der Belegschaft ist zu hören: "Uns läuft die Zeit davon. Eltern brauchen Sicherheit." Denn die müssen wissen, ob sie ihre Kinder verlässlich im Grimm unterbringen können. Wie berichtet, ist der städtische Hort in der Weststadt der einzige der Stadt, der eine Frühbetreuung anbietet. Es soll 20 Plätze geben, von denen 15 oder 16 besetzt sind. Bei einer Elternversammlung Anfang Februar war erklärt worden, da die Anmeldefrist für das nächste Kindergartenjahr laufe, hätten weitere Eltern Interesse angemeldet. Viele der Betroffenen seien Alleinerziehende, die in der Pflege oder im Einzelhandel arbeiten und für die eine Streichung der Plätze existenzgefährdend wäre.

All das hatte Politiker Mitte Februar im Schul- und kurz darauf dann im Jugendhilfeausschuss zum Nachdenken gebracht -- und die Verwaltung auch. Daher klangen die Worte von Fachbereichsleiterin Bauer optimistisch und nach schnellem Handeln. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Pressestelle des Rathauses zwoschjen beiden Sitzungen erklärt: "Die Gespräche, die aus der Sitzung resultieren, haben am Mittwoch unmittelbar begonnen." Offenbar ohne sichtbare Folgen. Denn aus dem Hort heißt aktuell, den Kollegen habe man danach wenig zur Zukunft der Einrichtung gesagt. Der Eindruck dort: "Die Stadt spielt auf Zeit. Gibt es keine oder kaum Anmeldungen, macht das Angebot ja keinen Sinn."

Die Vorschulgruppe, in der Kinder betreut werden, die noch nicht schulreif sind, hat offenbar keine Überlebenschance. Ansage aus dem Hort: Die Gruppe werde aufgelöst, da das Betreuer-Team bereist aufgelöst werde.

Ostern endet, im Hort an der Hermann-Löns-Schule und in der Stadt dürften viele Eltern gespannt sein, welche Aussagen die Stadt am Ende sendet. Carlo Eggeling

© Fotos: ca


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