Lüneburg, am Dienstag den 22.10.2024

Feuerwehr zieht Bilanz nach Brand in Bardowick

von Feuerwehr am 07.10.2024


Großfeuer auf dem Gelände der GfA in Bardowick fordert über 830 Einsatzkräfte – Zwei Lagerhallen brennen komplett nieder – Löscharbeiten dauerten gut 30 Stunden

Feuerwehrsprecher Sven Lehmann und seine Kollegen berichten:
Am Sonntag, den 06. Oktober wurde um 6.07 Uhr die Feuerwehr Bardowick zu einer
Alarmierung durch eine Brandmeldeanlage zu einem Entsorgungsbetrieb auf dem Gelände
der GfA in Bardowick gerufen. Vor Ort konnte Bardowicks Ortsbrandmeister und Einsatzleiter
Markus Winkler die Meldung bestätigen und erhöhte das Einsatzstichwort auf ,,Brand 4 –
Gebäudebrand’’ (zwei Löschzüge), kurze Zeit später wurde auf Brand 5 (Samtgemeindealarm)
nochmals erhöht.
Die zunächst vorgefundene Rauchentwicklung entwickelte sich binnen kürzester Zeit zum
Vollbrand der ersten Lagerhalle, Atemschutztrupps mussten den Erstangriff im Inneren der
Halle abbrechen. Mit der Nachforderung der Gemeindefeuerwehr Adendorf, einer zweiten
Drehleiter aus Lüneburg sowie 4 wasserführende Fahrzeuge aus der
Samtgemeindefeuerwehr Scharnebeck wurde das Einsatzpersonal massiv aufgestockt, denn
das Feuer griff mittlerweile auch auf die zweite Halle über, auch diese stand nach wenigen
Minuten im Vollbrand.
Ziel war es nun, dass direkt angrenzende Verwaltungsgebäude sowie zwei weitere
Lagerhallen gefüllt mit gepressten Papierballen zu retten. Hierzu wurde über zwei
Drehleitern sowie mehrere B- und C- Rohren eine Riegelstellung aufgebaut. Durch den
enormen Bedarf an Löschwasser kamen die vorhandenen Entnahmestellen auf dem Gelände
schnell an ihre Grenzen, weitere Löschzüge aus den Samtgemeinden Ostheide und
Scharnebeck sowie die Schlauchwagen aus Reinstorf und Soderstorf wurden nachgefordert,
um die Wasserversorgung über lange Wegstrecke sowie den Pendelverkehr mit
wasserführenden Fahrzeugen aufzubauen. Hierzu wurde auch die nahegelegene
Bundeswasserstraße ,,Ilmenau’’ an der Ortsgrenze von Bardowick genutzt.
Aufgrund der massiven Rauchentwicklung ließ die Einsatzleitung frühzeitig eine Warnung der
Bevölkerung durch Warnapps und Rundfunk auslösen. Weiter wurden Fachberater durch
THW, Samtgemeinde und Landkreis sowie Versorgungskomponenten vom DRK und ASB
angefordert, der Rettungsdienst stellte mit drei Rettungswagen und einem Notarzt die
Absicherung der Einsatzkräfte.
Nachdem die massiven Löschangriffe erste Wirkung zeigten, erweiterte die Einsatzleitung
ihren Führungsstab zur weiteren Einsatzplanung, um genügend Ressourcen an Mannschaft
und Material für einen längeren Einsatz vorrätig zu halten. Weitere Löschzüge aus allen
Samtgemeinden des Landkreises Lüneburg sowie ein Löschzug aus der Samtgemeinde
Elbmarsch des Landkreises Harburg kamen so bis zum Montagmorgen zum Einsatz. Auch das
THW stockte ihre Kräfte vor Ort mit schwerem Gerät weiter auf. Weitere Bagger und
Radlader wurden zudem von externen Unternehmen angefordert, da beide Hallen bereits
teilweise eingestürzt waren. Ziel war es nun, dass Brandgut aus den Trümmern der Hallen zu
bergen und auf einen eigens angelegten ,,Ablöschplatz’’ zu verbringen. Beide Hallen mussten
dazu abgerissen werden.
Die eingesetzten Samtgemeinden wurden hierfür ab den späten Nachmittag bis zum
Montagmorgen in Wechselschichten eingeteilt, um die Nachlöscharbeiten durchzuführen,
gegen 5 Uhr konnte ,,Feuer aus’’ gemeldet werden. Die Samtgemeindefeuerwehr Bardowick
übernahm am Montagmorgen für die Aufräumarbeiten und zur Kontrolle wieder die
Einsatzstelle, diese konnte nach gut 30 Stunden Löscheinsatz am Mittag an Betreiber und
Polizei übergeben werden. Fachleute untersuchen nun die Einsatzstelle, nach ersten
Einschätzungen der Polizei könnte ein unsachgemäßer Akku die Brandursache sein, der
Schaden geht nach ersten Schätzungen in den Millionenbereich.
Eingesetzt wurden über 830 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienste, THW, Polizei und
diverse Fachberater der Behörden. 200 Atemschutzgeräteträger wurden eingesetzt und über
9 Kilometer Schlauchmaterial verlegt. Die Nachbereitung des Einsatzes dürfte noch Tage
dauern.
Die Samtgemeindefeuerwehr und Verwaltung der Samtgemeinde Bardowick bedankt sich
bei allen eingesetzten Kräften für die hervorragende Unterstützung und die super
Zusammenarbeit!

Presseteam Samtgemeindefeuerwehr Bardowick
Bilder: S. Lehmann, R. Krause & C. Schmidt (FF Bleckede)

© Fotos: Feuerwehr


Kommentare Kommentare

Kommentar von Elke Eckert
am 07.10.2024 um 21:03:23 Uhr
Ein großes Dankeschön an alle Akteure und fleißigen Helfer für diesen Dienst.
Solch eine Großaktion ist wirklich bewundernswert. Dabei setzt ihr alle eure Gesundheit und zum Teil auch euer Leben aufs Spiel. Danke das ihr diese Aufgabe,die der gesamten Menschheit dient, mit voller Hingabe erfüllt.
Möge alle Heiligen, und besonders der Heilige Florian, der Schutzpatron der Feuerwehrleute, immer bei euch sein wenn ihr den Rest der Menschheit rettet und sie vor größerem Schaden bewahrt. Danke,danke,danke.


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