Es geht um den Tod
von Carlo Eggeling am 17.05.2024Manchmal weiß man Monate, Wochen oder Tage vorher, dass man gehen muss. Wenn auch jedem klar ist, dass niemand ewig lebt, ist es doch schwierig, wenn der Tod sozusagen neben einem sitzt. Gut, dass es Menschen gibt, die dann helfen. Die ein bisschen die Angst nehmen, die zuhören, die begleiten. Die aber auch für die da sind, die mit dem Abschied leben und klarkommen müssen. Rund 80 Ehrenamtliche engagieren sich im Verein Ambulanter Hospizdienst Lüneburg. In diesen Tagen begeht der Verein seinen 30. Geburtstag, gefeiert wird im Sommer.
Rebecca von Brockhusen leitet den Verein, der sich über Spenden finanziert. "Wir können rund um die Uhr helfen", sagt die 1. Vorsitzende. Über eine Hotline sei man 24 Stunden am Tag zu erreichen: "Bei Bedarf fährt dann jemand los und kann Sterbebegleitung leisten." Doch zumeist sei es ein längerer Weg, den man gemeinsam gehe. Auf der Internetseite der Organisation ist nachzulesen, wie man sich definiert: "Mit Herz und Hand engagieren wir uns ausschließlich ehrenamtlich. Vertrauen aufbauen, Zeit miteinander verbringen, sich kennenlernen. Gespräche, Spaziergänge, gemeinsames Musizieren, das Ausführen des Hundes, können genauso Wünsche sein, wie das Bedürfnis nach Stille und das Gefühl nicht allein zu sein. Auch für Angehörige eine kleine Hilfestellung, eine Auszeit im Alltag, um neue Kraft für die Pflege des Kranken zu schöpfen. Ein stärkendes Gespräch mit jemanden, der einem mit Zutrauen begegnet."
Das Ehrenamt bedeutet Verantwortung -- für denjenigen, den man begleitet, aber auch für sich selbst. Für den Umgang mit Krankheit und Leid braucht es ein gewisses Rüstzeug. "Wer Interesse hat, durchläuft eine Ausbildung am Wochenende und abends", sagt Rebecca von Brockhusen. Vorher führen Mitglieder ein Gespräch mit den "Neuen", lassen sie einen Fragebogen ausfüllen, dahinter steht der Gedanke der Fürsorge: "Man muss gut mit sich selbst sein."
Wer dann merkt "Das ist nichts für mich", kann die Arbeit finanziell als Fördermitglied unterstützen.
Eng arbeitet der Verein mit dem Klinikum zusammen. Noch einmal die Internetseite: "Das Städtische Klinikum Lüneburg bietet eine Palliativstation für Schwerstkranke an, die den besonderen Bedürfnissen von Patienten und Angehörigen gerecht wird. Die Einzelzimmer sind wohnlich eingerichtet und verfügen u.a. über barrierefreie Bäder. Angehörige haben die Möglichkeit im Patientenzimmer zu übernachten. Die Station liegt ebenerdig und mündet auf einer großen Terrasse, so dass man sich „im Grünen“ aufhalten kann. Mittlerweile verfügt die Station über elf Betten. Die Palliativstation wurde mit Spendengeldern unseres Vereins ausgebaut. Darüber hinaus ermöglicht der Verein jedes Jahr die Ausbildung einer Schwester zur Palliativ-Care-Kraft und finanziert mit Spendengeldern die Musik- und Physiotherapie. Es werden klassische Konzerte von uns auf der Station organisiert und unsere Ehrenamtlichen sind mit täglichen Besuchen präsent."
Rebecca von Brockhusen betont, dass es keineswegs nur schwermütig zugehe, vielleicht weil der Abschied leichter fällt, wenn jemand da ist: "Oft sind wir heiter."
Der Verein feiert am 20. Juni 18 Uhr im Kloster Lüne mit einem Konzert der Formation GoodWeibs. Karten gibt es in der Provinzperle an der Salzstraße, on der Genusswelt an der Roten Straße, bei Heinz & Heinz an der Heiligengeiststraße sowie im Büro des Hospizdienstes am Schildsteinweg 30. Carlo Eggeling
Das Foto stammt von der Internetseite des Vereins.
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