Eine Zukunft für den Salon Hansen
von Carlo Eggeling am 16.08.2024Konzerte, Lesungen, Party -- all das soll weitergehen im Salon Hansen. Nachdem der Trägerverein Originalton Insolvenz angemeldet hatte, wollen Betriebsleiter Hagen Wedding und sein Geschäftspartner Christian Müller, den Laden in der Passage Vierorten übernehmen. Das Duo plant nach eigener Aussage, eine gemeinnützige GmbH zu gründen. Funktionieren soll es so: Müller übernimmt die Rolle des Gründers, Wedding arbeitet als angestellter Geschäftsführer. Die beiden "Neuen" sind eigentlich "Alte", denn sie begleiten den Salon Hansen seit Jahren.
Mit einem Programm möchten die beiden im Oktober starten. "Wir wollen die abgemachten Termine halten und sind dabei die Verträge zu übertragen", sagt Wedding. Was eigentlich in den kommenden Wochen laufen sollte, falle aus. Man brauche Zeit, um sich einzuarbeiten. Die acht Mitarbeiter, die im Status von Mini-Jobbern arbeiten, übernehme man. Kooperationen mit Partnern wie Kunst & Frevel wolle man fortsetzen. Insolvenzverwalter Marc-André Borchert freut sich, dass es nun eine Lösung gibt und damit eine Zukunft.
Wie berichtet, musste der Salon Ende Juni schließen, der Verein hatte sich finanziell übernommen. Insolvenzverwalter hatte zunächst niemanden als Übernehmer gefunden. Schon damals hatte Betriebsleiter Wedding Interesse, den Salon gemeinsam mit Müller fortzuführen. Mit Müller, der den Trägerverein Originalton mitgegründet hat, hatte er an einem Konzept gearbeitet. Die Aussage damals: Das gehe nur, wenn die Stadt Lüneburg die institutionelle Förderung übernehme und fortführe, sagt der 31-Jährige. Das Geld brauche man, um wirtschaftlich über die Runden zu kommen. Weiterhin geben soll es Partys für Jugendliche ohne Alkohol. Klar ist, die Stadt ist ein wichtiger Baustein in dem Konzept.
Also eine Anfrage von Lüneburg aktuell ans Rathaus, die Pressestelle antwortet:
+ Wird die Stadt dieses Vorhaben positiv begleiten, vor allem auch mit Blick auf die dort stattfindenden Jugendpartys?
Die Stadtverwaltung hat bereits den Prozess aktiv begleitet, viele Gespräche mit dem neuen Geschäftsführer geführt und freut sich, dass hier nun eine Lösung gefunden wurde, um den Betrieb des Salon Hansen zu erhalten. Denn der Salon Hansen hat sich in Lüneburg als Ort für Jugendarbeit und ein vielfältiges Kulturprogramm etabliert. Wir wollen die Kooperation zum Beispiel bei Jugendpartys weiter ausbauen.
+ Inwieweit waren/sind ohnehin Zuschüsse für den Verein im Haushalt eingeplant gewesen?
Mit dem bisherigen Betreiber des Salon Hansen gab es einen Zuschuss- und Kooperationsvertrag, der noch bis Ende 2026 läuft und einen jährlichen Zuschuss von 50.000 Euro vorsieht. Zudem bewilligte der Rat Ende April dieses Jahres im Rahmen der institutionellen Förderung von Lüneburger Kulturbetrieben 2024 eine Zuwendung in Höhe von 27.500 Euro. Die Stadt beabsichtigt, diese Zuwendungen bei Beibehaltung der vereinbarten Zwecke auf einen neuen Betreiber zu übertragen. Eine entsprechende Vorlage für den Verwaltungsausschuss ist vorbereitet. Carlo Eggeling
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