Lüneburg, am Dienstag den 29.04.2025

Ein gekippter Bebauungsplan kann Folgen haben

von Carlo Eggeling am 06.07.2023


Es sollte ein Acker bleiben, dass sei besser als Bauland, waren sich die Grünen Wolf von Nordheim und Ralf Gross im Januar bei einer Sitzung des Bauausschusses einig. Auch Stadtbaurätin Heike Gundermann plädierte dafür, einen Aufstellungsbeschluss für die Fläche Rettmer-Nord an der Heiligenthaler Straße aufzuheben: Es sei nicht fair, den Bebauungsplan einfach liegenzulassen, denn es erwecke den Eindruck, dass dort Bauland entstehen könnte. Geplant waren einmal 100 Wohneinheiten. In der nächsten Sitzung im März kippte der Ausschuss dann die Pläne. Die Eigentümerin hatte das Areal für 20 Jahre an einen in der Nähe liegenden landwirtschaftlichen Betrieb verpachtet.

Vielleicht war es nicht so klug, die vermeintlichen "Realitäten anzuerkennen", wie später zu lesen war. Denn in diesem Bereich könnte nun ein Umspannwerk für den Netzbetreiber Tennet entstehen. Viermal so groß wie das bestehende in Höhe der Feuerwehr. Im Ortsteil seien einige in Sorge, was auf sie zukomme, sagt Ortsvorsteherin Carmen Maria Bendorf. Damit habe man nicht gerechnet. Ein Grund, warum der Lüneburger Süden nun in den Fokus des Versorgungsunternehmens gerät: der aufgehobene B-Plan.

"Ich habe mit Tennet telefoniert", sagt die Sozialdemokratin. "Da hat man mir erklärt, wir seien ursprünglich rausgefallen, eben weil es einen B-Plan geben sollte. Da der nun wegfällt, sind wir wieder im Verfahren drin." Es gehe um 24 bis 25 Hektar Fläche an der Heiligenthaler Straße gegenüber der alten Ziegelei.

Carmen Bendorf hatte damals argumentiert, Rettmer brauche das Baugebiet, um Grundstücke für junge Leute anzubieten, deren Eltern im Ortsteil zu Hause sind. Diese Angebote für würden auch dem Ehrenamt dienen -- zum Beispiel beim Nachwuchs für die Feuerwehr. Von Nordheim und Gross hingegen hatten den wertvollen Ackerboden im Blick. Bauen gehe nicht. Cornelius Grimm von der FDP blickte damals in die Zukunft: Führe man Verfahren zum Bebauungsplan weiter, sichere man sich Möglichkeiten für die Zukunft. Am Ende beerdigte der Ausschuss diese Überlegungen, auch weil man so gut 300 000 Euro für Planungskosten spare.

Rettmer kann quasi noch energiegeladener werden, berichtet die Ortsvorsteherin. So habe die Stadt Flächen in der Schwarzen Heide, sie liegen in Richtung Embsen, als mögliche Standorte für Windräder vorgeschlagen.

All das dürfte Thema einer Bürgerversammlung am Montag, 10. Juli, 19 Uhr im Bonhoeffer-Haus sein. Carlo Eggeling

© Fotos: SPD


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