Lüneburg, am Donnerstag den 12.12.2024

Die UN zu Gast in der »Euthanasie«-Gedenkstätte Lüneburg

von Gesundheitsholding am 27.08.2024


16 Delegierte der Vereinten Nationen (United Nations, UN) waren heute in der »Euthanasie«-Gedenkstätte Lüneburg zu Gast. Sie alle sind verantwortlich für die Einhaltung von Menschenrechten in ihren jeweiligen Bereichen, unter ihnen Maher Nasser, Direktor der »Outreach Division«, und Tracey Peterson, Managerin der „Holocaust and United Nations Outreach Programme“.

Nach einem Rundgang über das unter Denkmalschutz stehende Gelände der Psychiatrischen Klinik Lüneburg, bei dem die internationale Gruppe die wechselvolle Geschichte der Einrichtung erfuhr, wurde das Konzept des zukünftigen Dokumentationszentrums vorgestellt. Dort wird ab August 2025 barrierefrei eine neue Dauerausstellung zur »Kinder-Euthanasie« und zum Mord an Erkrankten ausländischer Herkunft gezeigt werden.

Im Bildungszentrum der Gedenkstätte im Alten Gärtnerhaus erhielten die Teilnehmenden aus Belgien, Indien, Indonesien, Nigeria, Kenia, Polen, Schweiz, Spanien und Südafrika einen Überblick über die verschiedenen Materialien und Methoden, mit denen der Krankenmord an Kindern mit Behinderungen und der Mord an Erkrankten ausländischer Herkunft sowie Grundwissen über Kinder- und Menschenrechte an diesem besonderen Gedenkort barrierefrei vermittelt werden. Chandramouli Guha, National Information Officer der UNIC (Neu-Delhi), verabschiedete sich mit diesen Worten: »Vielen Dank, dass wir heute bei Ihnen zu Gast sein durften und dass Sie uns Ihre Arbeit erläutert haben. Es war erstaunlich und sehr beeindruckend.«

Besonders überrascht waren er und seine Kolleg*innen darüber, wie eng der Holocaust mit Eugenik und »Euthanasie« tatsächlich zusammenhängt. Denn für die meisten UN-Delegierten war es die erste Beschäftigung mit den Themen NS-Medizin und Krankenmord, Kontinuitäten nach 1945 und Mehrfachdiskriminierung, die nach wie vor besteht. Mit vielen Informationen dazu, wie schnell eigene Werte ins Wanken geraten, wie allgegenwärtig strukturelle Schieflagen zu Ungunsten von Erkrankten und Beeinträchtigten heute noch sind und was jeder Einzelne für ein gutes Leben tun kann, reiste die internationale UN-Gruppe am Nachmittag weiter. Noch bis Freitag, 30. August 2024, wird sie im Rahmen des Outreach-Programms der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten in Niedersachsen unterwegs sein.

BU-Vorschläge:

Foto …._02: Die UN-Delegierten des Outreach-Programms und Vertreter*innen der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten mit Dr. Carola Rudnick (mitte) vor dem Bildungszentrum der Gedenkstätte.

Foto…_03: Chandramouli Guha, Masimba Tafirenyika und Jayashri Wyatt von den United Nations im Seminar der Gedenkstätte.

Bildquelle: „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg

© Fotos: „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg


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