Lüneburg, am Donnerstag den 02.01.2025

Der gewaltige Umbau -- das IHK-Projekt

von Carlo Eggeling am 06.11.2024


Es wird eine der größten Baustellen der Region, mit Sicherheit an der prominentesten Baustelle: Im Januar beginnt die Industrie- und Handelskammer ihr Haus am Sand quasi neu zu erfinden. Teile werden abgerissen und neu gebaut, der mächtige schwarze Bau zum Sand wird ertüchtigt. Am Dienstagabend stellten Vertreter der Kammer und Architekt Andreas Heller das überarbeitete Konzept vor. In den vergangenen zwei Jahren hat sich einiges verändert, die prognostizierten Kosten sprangen von 25 auf 35 Millionen Euro. Klar ist: Das Projekt hat Auswirkungen auf die Innenstadt, gleichwohl bemühen sich die Verantwortlichen Belastungen bei Staub, Krach und Lieferverkehr so gering wie möglich zu halten.

Zwei Jahre Baustelle, wenn alles klappt, wollen die rund 100 Mitarbeiter der Kammer Anfang 2027 aus ihrem Übergangsquartier in Volgershall an den Sand zurückkehren. Im Januar rücken Fachleute an und richten die Baustelle ein.

Die wird zunächst die Fläche am Sand sowie einen sieben Meter breiten Streifen an der Grapengießerstraße umfassen. An der Heiligengeiststraße soll die Bauarbeiten die Außengastronomie voraussichtlich erst im Juli/August treffen, wenn der nächste Bauschritt erfolgt. Lastwagen, die Planer rechnen im Schnitt mit vier bis fünfFahrten pro Tag, sollen Schutt beziehungsweise Material bis zehn Uhr transportieren. Die nötigen Baucontainer samt Toiletten finden auf einem Hof in Richtung Ritterstraße Platz.

Es geht in Etappen voran. Das ehemalige Engbers-Haus an der Grapengießerstraße wird abgebrochen. Der Schutt läuft über ein Förderband durch das Gebäude zum Sand, dafür bauen Handwerker eine Utlucht aus, die kehrt später restauriert zurück. Seitenwände und Baugrube werden ausgesteift und gesichert. Neue Fundamente folgen.

Parallel wird das marode Dachgebälk angegegangen. Stahlkonstruktionen übernehmen tragende Funktionen. Im Blick haben die Fachleute dabei auch die jahrhundertealte Fassade zum Sand. Bei den umfangreichen Untersuchungen hat sich herausgestellt, dass sie angegriffen ist.

Im Frühjahr setzen Arbeiter einen Drehkran in die Mitte des Ensembles, dabei nutzen sie einen Autokran. Dann geht es darum, Fundamente, Wände, neue Geschosse zu schaffen, denn die Kammer wächst in die Höhe, um mehr Platz zu gewinnen. Innenausbauten folgen.

Im dritten Quartal 2026 wollen der Architekt und sein Team so weit sein, dass der Kran demontiert werden kann. Ende des Jahres sollen die Arbeiten weitgehend abgeschlossen sein.

Hintergrund des Vorhabens ist neben der Sanierung ein anderes Raumkonzept: Die Kammer möchte Seminar- und Büroräume schaffen, ein Zentrum in der City bleiben, das auch anderen offensteht. Die Gestaltung der Räume wird moderner und lichter. Innenansichten zeigen, dass man sich ein Kommunikationszentrum wünscht -- transparent und als Treffpunkt. Wichtig bleibt das Gebäude unter anderem unter anderem für Prüfungen, die hier laufen sollen.

Vizepräsident Dr. Rüdiger Kühl betonte, dass der Dialog mit Nachbarn wichtig gewesen sei, deren Ideen seien in die überarbeitete Konzeption eingeflossen.

Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert erinnerte daran, dass die Fachleute bei ihren Vorarbeiten auf manche Überraschung gestoßen seien: Bekanntlich waren Balkenkonstruktionen angegammelt, mehr Schadstoffe gefunden worden, zudem gab es aufwendie archäologische Untersuchungen. Zeinerts Beitrag war auch ein mahnender: Es klang mit, man könne noch einmal auf etwas Unerwartetes treffen. Klar: Das hätte Auswirkungen.

Architekt Heller erntete aus dem Publikum Anerkennung und nahm Wünsche etwa zur Baustelleneinrichtung mit. Ein Bauzaun soll mit historischen Motiven und Erklärungen das Areal umschließen. Die Moderation des Abends hatte Thomas Waldner übernommen. Carlo Eggeling

++ Die Animationen der Baufortschritte und Ansichten stellt die IHK in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Heller zur Verfügung. Es ist selbstverständlich der Stand aus dem November 2024.

© Fotos: IHK / Andreas Heller Architects & Designers


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