Lüneburg, am Samstag den 26.04.2025

Der Sternchen-Moment

von Carlo Eggeling am 18.10.2022


Der Sternchen-Moment

Warum Lakritz sehr glücklich machen kann und es im Wasserviertel eine holländische Botschaft gibt

Soll es nach Chilli schmecken oder nach Lorbeer? Wie wäre es mit einem Hauch Schokolade? Süß oder salzig? Gar nicht so einfach. Mehr als 100 Sorten warten in den Gläsern, die sich im Laden von Katharina Drittler-Noach aneinander drängen. Die 51-Jährige hat ihr Geschäft An der Abtspferdetränke gerade eröffnet und Dropjes en Kopjes genannt. Dropjes bedeutet eigentlich Tropfen, erklärt das Übersetzungsprogramm. Kopjes steht für Tassen.

Und noch einmal Lexikon-Wissen aus dem Internet. Auf der Seite NiederlandeNet ist nachzulesen: "Die dropjes sind Lakritze von süß bis salzig, von rund bis eckig, scharf und hart oder weich und sanft. In Städten wie Maastricht, Haarlem oder Almaar gibt es noch die traditionellen Dropjeswinkels, (winkel = Geschäft), die wie früher noch bis an die Decke gestapelt Gläser mit den interessantesten Geschmacksrichtungen haben. Es erinnert manchmal an alte Apotheken." Mit einem Augenzwinkern betrachtet, hat Katharina Drittler-Noach eine kulinarische Botschaft der Niederlande im Wasserviertel eingerichtet.

Das hat mit ihrer Liebe für das Land hinter den Deichen der Nordsee zu tun. "Ich mag die Sprache, die ich seit fünf Jahren lerne, ich mag das Radfahren, ich mag das Land und meine Frau ist Holländerin", erzählt sie. Als sie ihr Leben umkrempeln wollte, überlegte sie zunächst, etwas in der Gastronomie zu starten: "Doch davon hat Lüneburg schon ziemlich viel". Also musste es die holländische Variante sein.

Den Kopf voller Ideen fand sie die Räume zwischen Berge und Ilmenau, dazu einen Tischler, der aus eben diesen Ideen die passende Einrichtung baute. Begeistert zeigt sie auf die Lampe, ein Modell von Ikea, das es in der Ausstellung nicht mehr zu haben ist. "Ich habe sie gebraucht im Netz gefunden, bei einer Frau in Kassel." Die schickte die weiße Lampe aus Papierblumen frisch geputzt per Post.

Nun passt alles zusammen. Hundertmal Holland im Glas, dazu noch ein halbes Hundert aus Italien und Schweden in größeren Packungen. Die Lakritz-Frau hat gut zu tun: Lüneburger, die Versuchungen nachgeben, und dazu Touristen, die sich ebenfalls lukullisch verführen lassen wollen. Neben Lakritz schmeckt frisch gebrühter Kaffee oder Saft in Schorlen beispielsweise aus Elstar-Äpfeln aus dem Alten Land.

Sie lächelt: "Es gibt Leute, die haben Sternchen in den Augen, wenn sie Lakritz im Mund haben." Wie sie so in ihrem Laden steht, ganz glücklich, scheint Katharina Drittler-Noach unter einem üppigen Sternenhimmel steht. Carlo Eggeling

Die Fotos (ca) geben einen Eindruck des Ladens von Katharina Drittler-Noach.

© Fotos: Carlo Eggeling


Kommentare Kommentare

Kommentar von Teddy tabdy
am 19.10.2022 um 02:04:14 Uhr
Ich mag garkein lakritz komm gegen diesen geschmack nicht an , bekomme davon würge teize trotzden VIEL ERFOLG NACH LÜNEBURG.
Kommentar von Moni
am 13.02.2024 um 21:31:30 Uhr
Großartig, dieses Geschäft. Bei jedem Besuch gibt es neue interessante Lakritzvarianten. Eine schmeckt besser als die andere. Besuche lohnen sich immer und immer wieder. Mein neuester, wirklich köstlicher Favorit sind die Lakritz-Tafeln, von denen man sich Stückchen mit einem Messer abschneiden kann.
Die Inhaberin ist mit extrem viel Enthusiasmus und Leidenschaft dabei und strahlt, während sie auf einzelne Produkte verweist. Das ist wohltuend und ansteckend.
Wünsche ganz viel Erfolg und nicht ganz uneigennützig viel Ausdauer, damit man in Lüneburg noch lange erstklassige Lakritze kaufen kann.


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