Der etwas andere Ausflug nach Lüneburg
von Carlo Eggeling am 10.10.2023Lüneburg ist beliebt bei Hamburgern, kurz mit dem Zug von der Elbe an die Ilmenau. Praktisch ist dabei, dass Metronom Fahrrad-Waggons an seine Loks hängt. Finden auch Diebe. Regelmäßig kommen Täter zum Beutezug in die Salzstadt. Gerade erst hat die Polizei einen 19- und einen 16-Jährigen geschnappt. Das Duo soll am Freitag zwei teure E-Bikes gestohlen haben. Das fiel relativ schnell auf. Anzeige bei der Landespolizei samt Foto.
"Das Bild haben unsere Kollegen aufs Diensthandy bekommen", berichtet Bundespolizeisprecher René Schmidt. Eine Streife guckte dann gezielt am Lüneburg Bahnhof. Endstation für die unhanseatischen Hanseaten. Die beiden Räder im Wert von rund viereinhalbtausend Euro gaben die Beamten an ihre Besitzer zurück. Die beiden mutmaßlichen Diebe verbrachten die Nacht in der Zelle Auf der Hude, konnten dann gehen.
Die Lüneburger Polizeisprecherin Julia Westerhoff schildert auf Nachfrage, dass beide Verdächtige einschlägig bekannt sind. Der 19-Jährige habe schon einmal in Lüneburg zugriffen und sei ertappt worden. Immer wieder erwische man Fahrraddiebe aus Hamburg. Deshalb kooperiere man gut und eng mit der Bundespolizei, die für Bahnanlagen zuständig ist.
Ihr Kollege Schmidt wertet ähnlich: "Mit den Lüneburger arbeiten wir gut zusammen." Helfen kann die Bundespolizei auch mit ihrer Kameratechnik: Am Hamburger Hauptbahnhof können die Ermittler beispielsweise Videoaufnahmen auswerten: Gezielt schauen sie sich an, wer etwa mit einem Velo aus einem aus Lüneburg oder Uelzen kommenden Zug aussteigt. Diese Aufnahmen sind wichtig für ein Strafverfahren. Allerdings stößt die Polizei an Grenzen: Rund eine halbe Million Menschen nutzt täglich die Station.
In einem sind sich die Beamten einig: An Fahrrädern installierte GPS-Tracking-Systeme sind schlecht für Diebe. "Wir können bis auf Meter genau nachvollziehen, wo sich das Rad befindet", sagt Schmidt. So hätten Kollegen in der Vergangenheit Transporter auf dem Weg in Richtung Osten gestoppt. Da entdeckten sie dann nicht nur das eine gesuchte Velo, sondern noch 20, 30 andere, die ebenfalls nicht legal den Besitzer gewechselt hatten. Carlo Eggeling
Kommentare
Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.