Lüneburg, am Samstag den 26.04.2025

Das Missverständnis von Häcklingen

von Carlo Eggeling am 18.08.2023


Wer das Handy von Tom Schmidt anwählt, hat zumindest bis Freitagnachmittag gehört, dass er mit der Mailbox des Häcklinger Ortsvorstehers verbunden sei. Allerdings ist Schmidt das gar nicht mehr. Denn der Grüne wohnt wohl seit Monatsbeginn im Roten Feld. Auch seine Stellvertreterin Anna Kapelke legt ihr Amt nieder. Das ergibt sich aus der Tagesordnung der nächsten Ratssitzung am 24. August. Gibt es neue Aspiranten? Aus dem Rathaus heißt es: "Der Hansestadt Lüneburg sind keine Kandidaten bekannt."
 
Die Grünen besitzen das Vorschlagsrecht. Doch ob die Partei Nachfolger in ihren Reihen hat und sie benennen kann, ist noch offen. Der grüne Fraktionsvorsitzende Ulrich Blanck sagt: "Der Fraktionsvorstand wird dazu im Rahmen der Sitzung am Freitag beraten, und ich hoffe, dass wir die Fragen bis zur Ratssitzung am nächsten Donnerstag klären können."
 
Ein wenig ungewöhnlich wirkt der Abgang Schmidts. Lüneburg aktuell hatte kürzlich über einen Konflikt am Embser Kirchweg berichtet: Astrid Heidenreich wird öfter angegangen, wenn sie über den landwirtschaftlichen Weg mit dem Auto Futter und Wasser zu ihrer Alpaka-Herde in der Feldmark bringt. Nach dem Beitrag meldete sich Schmidt am 11. August und sagte, er kümmere sich längst. Er biete an, dass Frau Heidenreich seine Visitenkarten verteilen könne.

Allerdings endet das "Ehrenbeamtenverhältnis" laut Kommunalverfassung, sobald der sobald der Ortsvorsteher den Wohnsitz in der Ortschaft aufgibt. Die Pressestelle des Rathauses erklärt: "Eine Übergangsregelung ist nicht vorgesehen. Eine Übergangsregelung gibt es ausschließlich am Ende eine Wahlperiode, bis ein neuer Ortsvorstand bestimmt ist." Schmidt war seit Anfang August also "raus".
 
Ein Telefonat mit ihm war nicht möglich, Schmidt schickte mehrere Mails. Eine Antwort: Er habe gedacht, "ich wäre sprechfähig bis zur Ummeldung". Auf die Frage, wann er sich ummelden wolle, gab es keine Antwort. Erstaunlich: Wenn er Visitenkarten verteilen wollte, scheint er damit gerechnet haben, noch länger die Geschicke Häcklingens mitzubestimmen. Die Rechtslage war übrigens durch eine Nachfrage bei der Verwaltung sofort klar.

Schmidt teilt mit, er habe gedacht, noch eine Lösung präsentieren zu können, die habe sich erledigt, da seine Stellvertreterin ihr Amt krankheitsbedingt niederlege. Um welche Idee es sich handelt, bleibt offen. Auf die Frage gab es keine Antwort mehr.   Carlo Eggeling  

© Fotos: Stadt Lüneburg


Kommentare Kommentare

Kommentar von Ayse
am 19.08.2023 um 10:01:43 Uhr
Was soll man dazu sagen? Die Häcklinger waren es gewohnt mit ihren Anliegen, Sorgen und Nöten zum Ortsvorstand zu gehen. Da wurde sich gekümmert. Ja, das war vor Tom Schmidt und seine Vertretung. Anscheinend hatte Häcklingen nicht so viele Anliegen gehabt. Der Ortsvorsteher hatte nicht viel zu tun. Wenn eine Ortschaft mehrheitlich eine Partei wählt, dann stellt diese Partei auch den Ortsvorstand. Vorher war es die SPD und nun sind es die Grünen. Man bekommt, was man wählt. Allerdings sobald der Ortsvorsteher umzieht, dann muss das Rathaus das auch sofort kommunizieren. Das ist nicht geschehen. Erst 3 Wochen später erfolgt das. Die Aufwandsentschädigung für den August wird natürlich auch gezahlt. Die Gedanken sind frei.


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