Lüneburg, am Donnerstag den 26.12.2024

Da weiß jemand Bescheid. Oder auch nicht

von Carlo Eggeling am 21.11.2023


Aufgespießt
Welch Karriere



Ich vermute mal, die Politikerin der Linken dürfte selbst überrascht sein, welchen Karrieresprung ihr die Lokalzeitung gerade zugebilligt hat: "Marianne Esders ist Landesvorstandsmitglied der Niedersächsischen Linkspartei und wurde 2022 als Direktkandidatin im Wahlkreis 48 (Lüneburg Land) in den Landtag gewählt. Sie setzt sich vornehmlich gegen Asylrechtsverschärfungen und für die zivile Seenotrettung im Mittelmeer ein." Nun ist die Wahl gerade mal ein gutes Jahr her, als politischer Redakteur könnte man sich erinnern, dass die Linken zum dritten Mal den Einzug ins Parlament in Hannover verpasst haben, magere 2,7 Prozent. So richtig abgeräumt hatten sie zwischen Harz und Heide nur 2008, gut sieben Prozent, elf Abgeordnete. Aber gut, dafür müsste man älter sein, um das noch zu wissen oder das Archiv bemühen. Auch die Sache mit dem Direktmandat ist schon besonders -- an allen anderen vorbei, SPD, CDU, Grüne. Wow. Die FDP können wir vernachlässigen, liebe Kollegen, die sitzt auch nicht mehr im Landtag. Also es gibt auch keine Direktkandidaten der Liberalen im Leine-Schloss.

Frau Esders alles Gute, anderes als ihre gerade aus den Rat ausgeschiedenen Vorgängerinnen hat sie etwas zu sagen. Jetzt muss die Linke es nur noch schaffen, sich aus ihrem zermürbenden inneren Krieg zu befreien, auf die politische Bühne zurückkehren, dann könnte Marianne Esders tatsächlich Karriere machen. Und die Meldung würde -- vielleicht -- stimmen. Das wäre doch was. carlo

© Fotos: Die Linke


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