Lüneburg, am Dienstag den 08.04.2025

Berichte zur Flüchtlingssituation in Lüneburg

am 12.10.2015


++1.) Wegen Gefahrensituation: Tempo 70 auf einem Abschnitt der Ostumgehung++

++ 2.) Klinikum übernimmt Erstuntersuchung von Flüchtlingen aus der TKK++

++3.) Die Hansestadt Lüneburg hat in zwei Gebäuden der ehemaligen Schlieffen-Kaserne eine Gemeinschaftsunterkunft für 200 Flüchtlinge eingerichtet++

zu 1.) das Thema das die meisten zu Kommentaren veranlasste. Allein 26.000 Seitenaufrufe bei Facebook über 160 Kommentare und vielfach weiter verbreitet. Wegen Gefahrensituation: Tempo 70 auf einem Abschnitt der Ostumgehung

(Die Hansestadt Lüneburg zieht in Absprache mit der Polizei und der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) aus Sicherheitsgründen die Notbremse auf der Ostumgehung: Nachdem vermehrt zu beobachten war, dass Fußgänger - mutmaßlich Flüchtlinge, die ihren Weg aus der Notunterkunft in der Theodor-Körner-Kaserne in die Stadt abkürzen wollten - auf der Schnellstraße unterwegs waren, sieht die Hansestadt Menschenleben gefährdet und verfügt für den Abschnitt zwischen Stadtkoppel und Ebensberg ab sofort Tempo 70 als Höchstgeschwindigkeit. Die Straßenmeisterei des Landes ist aufgefordert entsprechende Schilder aufzustellen. Ebenso sollen rote Warnschilder die Autofahrer auf unerwartete Fußgänger aufmerksam machen. Joachim Bodendieck, Leiter des Bereichs Ordnung der Hansestadt Lüneburg, begründet: "Wir können nicht riskieren, dass dort jemand zu Schaden kommt. Das gilt für die Fußgänger wie die Autofahrer gleichermaßen."

Parallel hat, so weiß die Hansestadt aus Gesprächen, die DLRG zugesagt, die Bewohner der Notunterkunft auch noch einmal ausdrücklich auf die Gefahren auf der Ostumgehung hinzuweisen. Die DLRG betreut für das Land die Unterkunft im so genannten Olympischen Dorf der Theodor-Körner-Kaserne.

Unterdessen lädt die Verwaltung am kommenden Freitag (9. Oktober 2015) die Mitglieder des Verwaltungsausschusses sowie die Wahlkreisabgeordneten der Hansestadt in Bundestag und Landtag, Ortsbürgermeister und Ortsvorsteher ein, um sie, aufbauend auf der vergangenen Ratssitzung, über die aktuelle Flüchtlingssituation auf dem Laufenden zu halten.

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zu 2.) Das Klinikum Lüneburg übernimmt ab der kommenden Woche die Erstuntersuchung der in der Theodor-Körner-Kaserne (TKK) untergebrachten Flüchtlinge. Damit kommt das Klinikum einer Bitte des Landes Niedersachsen nach, Oberbürgermeister Ulrich Mädge hatte das Angebot vermittelt. In der Lüneburger TKK hat das Land Niedersachsen eine Notunterkunft eingerichtet. Dorthin kommen Flüchtlinge, die - anders als in den so genannten Erstaufnahmeeinrichtungen - noch keinen Gesundheitscheck absolvieren konnten. Das Klinikum macht jetzt eine vollständige Erstuntersuchung möglich, die Kosten übernimmt das Land Niedersachsen.

Oberbürgermeister Ulrich Mädge sieht diese Kooperation auch als Zeichen des Zusammenrückens und der gegenseitigen Unterstützung im Sinne eines verantwortungsvollen Umgangs mit der aktuellen Flüchtlingssituation. "Wir haben das Angebot sorgfältig durchdacht. Es muss niemand Sorge haben, dass für andere Patienten im Klinikum nun weniger Leistungen zur Verfügung stünden oder irgendwelche Risiken entstünden." Darüber hinaus seien auch Kooperationen mit anderen regionalen Krankenhäusern angedacht.

Ein sechsköpfiges Team aus Ärzten, Ambulanz- bzw. Pflegefachkräften und Medizinisch-technischen Radiologieassistenten (MTRA) wird in den nächsten Wochen montags bis freitags von 16.30 bis 21 Uhr in den Räumen des Ambulanzzentrums Radiologie am Oedemer Weg Flüchtlinge aus der TKK untersuchen. Die regulären Sprechzeiten des Ambulanzzentrums sind davon nicht betroffen. Die Hilfsorganisation DLRG, die für das Land Niedersachsen die Notunterkunft betreibt, kümmert sich um den Transport der Flüchtlinge von der TKK zum Klinikum und zurück und vermittelt auch Dolmetscher. Pro Abend kann das Klinikum für voraussichtlich 50 Flüchtlinge eine medizinische Erstuntersuchung in inklusive Laboruntersuchung und radiologischer Untersuchung anbieten.

"Trotz der hohen Auslastung des Klinikums versuchen wir mit diesem Angebot zur Bewältigung der großen Herausforderung der Flüchtlingsunterbringung in Lüneburg beizutragen", sagen Geschäftsführer Dr. Michael Moormann und Dr. Jörg Cramer, Ärztlicher Direktor des Klinikums Lüneburg. "Unser besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die dafür Sonderschichten leisten."

zu3.) Niedersachsen plant weitere Flüchtlings-Notunterkunft in Lüneburg

Das Land Niedersachsen trifft derzeit Vorbereitungen, um einen Teil der ehemaligen Schlieffen-Kaserne in Lüneburg als Notunterkunft für 500 Flüchtlinge zu nutzen. Betreiber wird voraussichtlich das Deutsche Rote Kreuz sein. Der Zeitplan steht noch nicht fest, das Land befindet sich noch in der ersten Planung. Eine Nutzung wird Ende des Jahres (2015) angestrebt. Die Hansestadt Lüneburg wird dazu zeitgerecht zu einer Bürgerversammlung einladen und ausführlich informieren.

Die Hansestadt Lüneburg hat in zwei Gebäuden der ehemaligen Schlieffen-Kaserne eine Gemeinschaftsunterkunft für 200 Flüchtlinge eingerichtet. Diese werden in andere Gemeinschaftsunterkünfte der Hansestadt umziehen, in denen noch Kapazitäten vorhanden sind. "So können wir bei unserem erfolgreichen Konzept der dezentralen Unterbringung bleiben", erläutert Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge. "Das trägt am Ende mit dazu bei, die Menschen hier bei uns gut zu integrieren."

Die Notunterkunft in der Schlieffen-Kaserne ist zusätzlich zu der bereits bestehenden Landesunterkunft auf dem Gelände der Lüneburger Theodor-Körner-Kaserne vorgesehen.



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