Lüneburg, am Freitag den 14.03.2025

Auf „Kaschi“ folgt „Kaddie“

von Freiwillige Feuerwehr Salzhausen am 09.02.2025



Kathrin Vick wird erste Ortsbrandmeisterin in der Samtgemeinde Salzhausen – Standing Ovations für Vorgänger Supplieth
Nach zwölf Jahren endet im kommenden Monat die zweite Amtszeit von Putensens Ortsbrandmeister Karsten „Kaschi“ Supplieth. Da er sich nicht zur Wiederwahl stellte, wählten die Brandschützer bei der Jahreshauptversammlung aus den eigenen Reihen einen Nachfolger. Das Ergebnis markiert einen historischen Moment für die Samtgemeindefeuerwehr: Mit Kathrin Vick, genannt „Kaddie“, bekleidet erstmals eine Frau dieses wichtige Ehrenamt. Die Zustimmung hätte deutlicher nicht ausfallen können – sie wurde einstimmig gewählt und nahm die Wahl voller Stolz und Freude an.
Kathrin Vick ist fest mit der Feuerwehr und dem Ort Putensen verwurzelt. 1997 trat sie als 15-Jährige in die Jugendfeuerwehr ein, in der ihr Vater damals stellvertretender Jugendwart war. Auch nach ihrem Übertritt in die Einsatzabteilung blieb sie der Jugendarbeit lange treu, zunächst als Betreuerin, später von 2012 bis 2018 als Jugendwartin des Ortes. Ihr Engagement setzte sich fort: 2021 wurde sie zur stellvertretenden Ortsbrandmeisterin gewählt, ein Amt, das sie bis heute bekleidet. Nun tritt die medizintechnische Laborassistentin in die Fußstapfen von Karsten Supplieth.
Vor den Wahlen blickte Supplieth in seinem Jahresbericht auf ein normales Feuerwehrjahr zurück. Sechs Einsätze forderten die Retter aus Putensen. Besonders bemerkenswert waren zwei Brandeinsätze im eigenen Ort, die nicht durch ihre Größe, sondern durch die Herausforderungen ihrer Bewältigung in Erinnerung blieben: Die Alarmierung tagsüber bedeutete, dass nur eine geringe Zahl an Einsatzkräften verfügbar war – zudem bestand die Einheit ausschließlich aus jüngeren Feuerwehrleuten, die erst vor wenigen Jahren in die Wehr eingetreten waren. Doch ihre exzellente Ausbildung zahlte sich aus, und sie meisterten die Einsätze souverän.
Supplieth zeigte sich äußerst zufrieden mit der Mitgliederentwicklung: Durch erfolgreiche Werbeaktionen konnte die Zahl der aktiven Einsatzkräfte auf 45 gesteigert werden – ein Zuwachs von zwei Mitgliedern im Vergleich zum Vorjahr. Auch gesellschaftlich bleibt die Wehr ein fester Bestandteil des Dorflebens. Regelmäßige Veranstaltungen wie das Osterfeuer, ein geselliger Grillabend oder der traditionelle Laternenumzug tragen zur hervorragenden Öffentlichkeitsarbeit bei.
Nach dem Jahresbericht folgte ein bewegter Rückblick auf die Feuerwehrlaufbahn von Karsten Supplieth, dem auch zahlreiche Gäste lauschten: Abordnungen der Nachbarfeuerwehren Wetzen und Oldendorf/Luhe waren ebenso anwesend wie zahlreiche Förderer, Samtgemeindebürgermeister Jens Köster, Tierseuchenzugführer Michael Stutzer, stellvertretender Bürgermeister Burkhard Schädel und die Familie des Ortsbrandmeisters, die für diesen besonderen Tag vollzählig erschienen war.
Bereits 1978 trat Karsten Supplieth in die Jugendfeuerwehr ein und war an deren Gründung beteiligt. Seit 1982 – mit einer kurzen Unterbrechung – engagierte er sich aktiv in der Einsatzabteilung und übernahm von 1998 bis 2011 die Funktion des Gruppenführers. Zwischen 2005 und 2012 diente er als Ortsjugendwart, bevor er 2013 zum Ortsbrandmeister gewählt wurde. Während seiner Amtszeit konnte die Feuerwehr Putensen bedeutende Meilensteine erreichen: Die Gründung eines Fördervereins, der Aus- und Umbau des Feuerwehrhauses sowie die Anschaffung eines langersehnten Mannschaftstransportwagens im Jahr 2023. Dank zahlreicher Förderer und tatkräftiger Eigenleistung wurde im vergangenen Jahr eigens dafür ein geschlossener Carport errichtet. „Die Feuerwehr Putensen ist heute besser aufgestellt denn je, und es ist an der Zeit, die Führung in jüngere Hände zu legen“, so Supplieth. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge übergab er die symbolischen Insignien der Wehr – eine alte Alarmglocke und ein Alarmhorn – an seine Nachfolgerin.
Der stellvertretende Jugendwart Darius Düppetell berichtete von zahlreichen Aktivitäten der Jugendfeuerwehr und hob besonders den Gewinn des Winterturniers der Gemeindejugendwehren hervor. Die Jugendabteilung umfasst derzeit 14 Mitglieder, von denen einige bald in die aktive Einsatzabteilung übertreten werden. Er kündigte an, deswegen verstärkt um Nachwuchs zu werben. Zudem führte er einen Preis aus seiner eigenen Jugendzeit wieder ein: Ein Pokal für die beste Dienstbeteiligung, der in diesem Jahr an Melvin Sender ging.
Nach der Wahl von Kathrin Vick standen weitere Wahlen an: Das frei gewordene Amt des stellvertretenden Ortsbrandmeisters übernahm der bisherige Gruppenführer Alexander Düppetell. Der 29-jährige Informatiker arbeitet in einer Hamburger Medienagentur und gehörte seinerzeit zu den jüngsten Gruppenführern der Samtgemeinde. Nebenbei engagiert er sich in der Atemschutzstrecke des Landkreises Harburg und prüft dort die Tauglichkeit der Atemschutzgeräteträger.
Weitere Wahlergebnisse: Fabian Köster bleibt Kassenwart, Jan Köster weiterhin Atemschutzwart, unterstützt von seinem Stellvertreter Sebastian Westphal. Peter Vogt übergab das Amt des Sicherheitsbeauftragten nach vielen Jahren an Karl-Wilhelm Fais, der Rainer Cohrs-Thiede als Stellvertreter an seiner Seite hat. Carl Vogt wurde zum neuen Bekleidungswart gewählt, sein Stellvertreter ist nun Claus Vogt. Darius Düppetell übernahm den Vorsitz des Festausschusses. Michael Hanisch trat nach vielen Jahren als Schriftführer ab, auf ihn folgt Konstantin Köster.
Gemeindebrandmeister Jörn Petersen überbrachte Grußworte und führte zahlreiche Ehrungen durch: Ronny Semper, Igor Schmidt, Florian Koldewey, Lukas Jürges und Hinrich Cohrs-Thiede wurden nach bestandener Ausbildung zu Feuerwehrmännern ernannt. Marc Hilbig erhielt das Niedersächsische Feuerwehrehrenzeichen für 40 Jahre Feuerwehrdienst, Karl-Heinz Köster und Rudolf Putensen wurden für 60 Jahre Mitgliedschaft im Landesfeuerwehrverband geehrt.
Besondere Anerkennung erhielten die Helfer, die zum Jahreswechsel 2023/2024 im Hochwassergebiet des benachbarten Heidekreises im Einsatz waren: Henry Baust, Hinrich Cohrs-Thiede, Michael Schildt, Karsten Supplieth, Carl Vogt, Sebastian Westphal und Hauke Bremmenkamp wurden mit einer gestifteten Bandschnalle ausgezeichnet.
Zum Abschluss der Versammlung erhoben sich die Feuerwehrkameraden von ihren Plätzen und verabschiedeten Karsten Supplieth mit langanhaltendem Applaus. Ein würdiges Zeichen des Dankes für seine Verdienste um die Feuerwehr Putensen.


Fotobeschreibungen:
Foto1: v.l. GBM Jörn Petersen, Karl-Heinz Köster, Rudolf Putensen, Marc Hilbig, OrtsBM Karsten Supplieth, Samtgemeindebürgermeister Jens Köster
Foto 2: v.l. Jörn Petersen, Alexander Düppetell, Kathrin Vick, Karsten Supplieth, Jens Köster
Foto 3: v.l. Jörn Petersen, Florian Koldewey, Hinrich Cohrs-Thiede, Ronny Semper, Lukas Jürges, Igor Schmidt, Karsten Supplieth, Jens Köster
Foto 4: v.l. Jörn Petersen, Michael Schildt, Henry Baust, Hauke Bremmenkamp, Hinrich Cohrs-Thiede, Carl Vogt, Stephan Westphal
Foto 5: Übergabe des Alarmhorns, v.l. Alexander Düppetell, Kathrin Vick, Karsten Supplieth

© Fotos: Freiwillige Feuerwehr Salzhausen


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