Aktualisierung Feuer auf Mülldeponie in Bardowick + Video bei LA
von Carlo Eggeling am 06.10.2024Ein Ende ist nicht abzusehen, inzwischen kämpfen rund 500 Kräfte gegen das Feuer auf der Mülldeponie in den Gebäuden der Entsorgungsfirma Veolia in Bardowick. Im Einsatz sind Wehren fast aus dem gesamten Landkreis. "Amt Neuhaus un Amelinghausen fehlen noch", sagt Feuerwehrsprecher Sven Lehmann. Doch die Kollegen aus Amelinghausen werde man vermutlich anfordern. Unterstützung kommt zudem aus der Samtgemeinde Elbmarsch im Kreis Harburg: "Das sind wohl noch einmal 50 Kameraden."
Mit zwei Radladern unterstützt zudem das THW vor Ort. Sprecher Godeke Klinge sagt: "Die sind auf Tiefladern aus Lüchow und Hamburg gekommen. Wir haben aktuell 22 Leute in Bardowick." Traurige Ironie: Die Baufachberater brauche es nicht mehr -- die betroffenen Hallen sind in weiten Teilen eingestürzt beziehungsweise werden eingerissen, um an Glutnester zu kommen.
Wie berichtet, ging der Alarm um 6.07 Uhr am Sonntag ein, eine Brandmeldeanlage hatte ausgelöst. Es stellte sich im Nu heraus, dass man mit ein paar Mann nicht gegen die Flammen ankommen wird. Das Feuer brach in der mittleren von drei Hallen aus, in der Abfall liegt, das Feuer griff auf die rechte Nachbarhalle über. Dort sitzt die Verwaltung, es soll mit einem Sturzregen von Wasser geschützt werden -- doch es geht gar nicht anders: Das Veolia-Bürogebäude leidet unter Hitze und Löschwasser. Die linke Halle kann die Feuerwehr halten, darin lagern Berge von Papierabfall.
Für die Feuerwehrleute ist es harter Job unter Atemschutz. Deshalb werden ständig Kräfte ausgetauscht, berichtet Lehmann. Pressluftflaschen liefern andere Wehren zu, die Feuerwehrtechnische Zentrale in Scharnebeck "arbeitet bis zum Anschlag". Er geht davon aus, dass mindestens die Bardowicker auch am Montag mit Nachlöscharbeiten beschäftigt seien dürfen.
Eine Herausforderung ist die Versorgung mit Löschwasser mit Aberhunderttausenden von Litern. Zwar gibt es Hydranten, doch die reichen nicht. Die Feuerwehr hat Kilometer lange Schlauchverbindungen gelegt und einen Pendelverkehr mit Fahrzeugen zur Ilmenau eingerichtet.
Der Sachschaden geht nach Einschätzung der Polizei in die Millionen. Zur Ursache könne man noch nichts sagen, erklärt Sprecher Kai Richter: "Die Ermittler können da natürlich nicht rein." Doch er schließt nicht aus, was vor Ort zu hören ist: Ein Akku könnte den den Brand ausgelöst haben. Eine Selbstentzündung durch falsch entsorgte Lithium-Ionen-Akkus sei denkbar. Doch das müsse geklärt werden. Was schwierig sein dürfte, wenn man auf die Berge von Müll und Schrott blickt.
Die Belastung von Dämpfen messen spezielle Trupps der Feuerwehr. Es galt die Empfehlung, in Bardowick, Adendorf und im angrenzenden Norden Lüneburgs Türen und Fenster geschlossen zu halten. Die Kreisstraße zwischen Bardowick und Adendorf ist aufgrund des Einsatzes gesperrt. Carlo Eggeling Stand 14 Uhr
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