Lüneburg, am Freitag den 24.01.2025

953mal verlässliche Hilfe — Lüneburger Feuerwehr zieht Bilanz

von Carlo Eggeling am 15.05.2023


Es war wieder ein Rekordjahr: Zu 953 Einsätzen rückten die vier Lüneburger Wehren im vergangenen Jahr aus, ein Plus von von fast 120 im Vergleich zu 2021, schon da hatte es ein dickes Plus gegeben. Am Freitagabend zog Stadtbrandmeister Thorsten Diesterhöft bei der Jahresversammlung in der Wache Mitte im Lünepark vor rund 300 Gästen Bilanz. Wie schon im vergangenen Jahr schloss Diesterhöft nicht aus, dass die Brandbekämpfer in den kommenden Monaten die Marke 1000 reißen könnten. Diesterhöfts Stellvertreter Rainer Utermöhlen ergänzte, man habe 209 Menschen und 15 Tieren geholfen.



Die freiwillige Feuerwehr besteht aus den Ortswehren Mitte an der Lise-Meistner-Straße, dazu kommen Oedeme, Häcklingen und Rettmer. Ein paar Zahlen: 208 Brandeinsätze waren zu bewältigen, 130mal halfen die aktuell 243 Aktiven bei Sturmschäden wie bei ungeknickten Bäumen, sechsmal bei Wasserschäden. Die Helfer haben für Rettungsdienst und Polizei 148 Türen geöffnet, 33mal standen die Feuerwehrleute Menschen bei, die in Fahrstühlen steckengeblieben waren. 13mal waren sie bei Verkehrsunfällen gefordert. 73mal zählt die Statistik blinden Alarm. In Prozentzahlen liest es sich so: 48 Prozent machten Hilfeleistungen aus, 22 Prozent Brände und 30 Prozent Fehlalarme.



Utermöhlen nannte herausragende Einsätze: Im Januar ein Feuer auf der Toilette im Schulzentrum in Kaltenmoor, kurz darauf ein Dachstuhlbrand am Schildsteinweg, Flammen in einem Imbiss an den Sülzwiesen, eine Photovoltaikanlage auf einem Dach eines Mehrfamilienhauses an der Hermann-Löns-Straße in Lüne, in einer Halle des Zulieferers der Autobranche, Yanfeng, fing eine Maschine Feuer. Zusammen mit dem THW sicherte die Feuerwehr im Januar das Dach eines Blocks der Berufsschulen -- Sturmböen hatten die Dachpappe abgerissen.



Es gab kleine Einsätze mit großer Wirkung: Eine Mutter hatte vor einem Markt geparkt und ihr Kind im Auto gelassen. Als sie zurückkam, fand sie ihren Autoschlüssel nicht. Sieben Feuerwehrleute suchten -- und fanden den Schlüssel in einem Regal des Marktes.



Sehr ungewöhnliche Hilfe leisteten die Kollegen im Klinikum: Dort lag ein Mann auf dem OP-Tisch. Sei bestes Stück steckte in einem zehn Zentimeter langen Stahlrohr. Das Besteck der Ärzte reichte nicht, das der Feuerwehr auch nicht. Kollegen besorgten einen Dremmel im Baumarkt, eine Art Mini-Flex. Zwei Schnitte und der Mann konnte sein Gemächt wieder nutzen.



Es dürfte länger dauern, bis die Stadt mit dem Neubau der Feuerwache Ost nahe des Johanneums beginnt. Die Nachricht brachte Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch mit. Hatte es in der Vergangenheit geheißen, die Brandbekämpfer könnten Anfang 2026 in das neue Gebäude einziehen, geht die Verwaltung nun davon aus, dass man erst dann mit dem Bau starte. Der Komplex ist nötig, um die Einsatzfähigkeit der Helfer zu verbessern. Mit einem zusätzlichen Standort und einer hauptamtlichen Wachbereitschaft sollen alle Teile der Stadt besser und schneller zu erreichen sein. Damit reagiert Lüneburg auf Empfehlungen der Arbeitgemeinschaft der Berufsfeuerwehren.



Zwei Ehrungen gab es durch den designierten Kreisbrandmeister Matthias Lanius: Bernd Bockelmann, ehemaliger Stadtbrandmeister, wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr ausgezeichnet. Das silberne Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbands ging an Daniel Roemer für "hervorragende Leistungen. Er hat nicht nur alle technischen Lehrgänge durchlaufen und absolviert regelmäßig Einsätze, er ist auch ein Gesicht der Feuerwehr nach außen: Seit 2008 engagiert er sich im Presseteam der Lüneburger, seit 2014 leitet er es. Darüber hinaus ist er auf Kreisebene aktiv.



Positive Bilanzen zogen Ben Rejmann und Daniel Wedemann für die Jugend- beziehungsweise die Kinderfeuerwehr. Das Interesse der Mädchen und Jungen sei groß, das gelte auch für den Einsatz der Betreuer. So hätten sie unter anderem der Corona-Zeit und den damit verbundenen Einschränkungen ein online-Programm auf die Beine gestellt.

Der Stadtfeuerwehrverband traf sich ebenfalls zur Versammlung. Der Förderverein der Wehr um Vorsitzenden Uwe Heinatz hatte wieder mehrere Projekte unterstützt. Und wie immer zeigte er sich gastfreundlich: Getränke und einen Snack für die Versammlung spendierte der Verband. Carlo Eggeling

Die Fotos zeigen die Versammlung und geben einen Eindruck von den Einsätzen im vergangenen Jahr.


Ernennungen:

Stadtjugendfeuerwehrwart: Ben Rejmann

stellv. Stadtjugendfeuerwehrwartin: Irmtraut Cohrs

Stadtkinderfeuerwehrwart: Daniel Wedemann

stellv. Stadtkinderfeuerwehrwart: Fabian Ehlbeck


Beförderungen

Brandmeister: Frank Schettler

Ben Rejmann

Oberbrandmeister: Marcus Brzezowski


Ehrungen

60 jährige Mitgliedschaft: Bernd Bockelmann


Deutsches Feuerwehr Ehrenkreuz Daniel Roemer

in Silber:

© Fotos: ca/Feuerwehr


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